Heiko Arntz (Hg.)

Der komische Kanon

Cover: Der komische Kanon
Galiani Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783869710426
Gebunden, 751 Seiten, 49,99 EUR

Klappentext

Schluss damit! Wir wollen sie nicht mehr hören, die Mär vom bierernsten Deutschen, vom drögen Schweizer, vom miesepetrigen Österreicher. Denn zumindest was die literarische Komik angeht, gilt: Schriftsteller deutscher Zunge sind durchaus auf Weltniveau - und sie waren es auch schon immer. Kaum ein Erzähler von Rang, der sich nicht als Humorist verstand und es auch war: von Grimmelshausen über Wieland, Heine, Fontane, Mann, Kaf ka, Tucholsky, Mann, Hildesheimer, Doderer bis Henscheid oder Arno Schmidt.
Heiko Arntz, ehedem langjähriger Lektor beim Haffmans Verlag, hat beschlossen, das Vorurteil vom humorlosen Deutschen ein für allemal zu widerlegen. Dazu hat er eine Anthologie zusammengestellt, die es in sich hat: Komik aus fünf Jahrhunderten, erstmalig zwischen zwei Buchdeckeln versammelt. Der Conradi des Humors gewissermaßen, so unterhaltsam wie bildend. Auf der Suche nach Juwelen für sein komisches Monumentalwerk hat er in mehrjähriger Recherche viele, viele Regalmeter durchforstet, zahlreiche Literaturgeschichten geplündert und so manche Gesamtausgaben von vorn bis hinten eingesogen. Das Ergebnis: Ein Buch mit 130 Autoren, das erstmals die gesamte Bandbreite des deutschsprachigen Humors präsentiert, mit zahllosen Höhepunkten, klandestinen Entdeckungen, großen Komik-Klassikern und vielen überraschenden Funden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.11.2011

Das passende Geschenk für die traurige Weihnacht, einen echten Lachsack (im Schuber) hat Jochen Schimmang zu empfehlen. Wer wissen will, wo die Deutschen erzählerisch im Bereich der Komik standen und stehen, der soll das lesen, meint er. Schimmang selbst hat jedenfalls immer wieder herzlich gelacht und auch ein überraschtes Gesicht gemacht, weil 500 Jahre Komik auch den ein oder anderen komischen Autor beziehungsweise Text ans Licht bringt, den der Rezensent gar nicht oder nicht als solchen kannte, Gottlieb Wilhelm Rabener etwa oder Vischers "Auch einer" (lesenswert!). Wenn die Jahre in diesem Kanon des Komischen nicht immer gleichmäßig berücksichtigt sind, liegt das auch an der Quellenlage, erklärt Schimmang zur Verteidigung des Herausgebers Heiko Arntz. Dass Thomas Bernhard nicht vorkommt, kann er ihm indessen nicht gar so leicht verzeihen.
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