Heinz Georg Held

Die Leichtigkeit der Pinsel und Federn

Italienische Kunstgespräche der Renaissance
Cover: Die Leichtigkeit der Pinsel und Federn
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783803136596
Gebunden, 240 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Isabella d'Este war am Hof von Mantua zugleich Mäzenin, Kunstsammlerin und exzentrische Fürstin. Ungeduldig verlangte sie nach einem Gemälde von Giovanni Bellini, dem seinerzeit gefragtesten Maler im nahen Venedig. Um welches Bild es sich dabei handelte, ist nicht überliefert, wohl aber ein köstlicher Briefwechsel um Bildthemen, Termine und Geld, der zu einem Machtspiel zwischen dem selbstbewussten Künstler und der zunehmend ungehaltenen Fürstin geriet. An diesem und anderen berühmten Beispielen (darunter Dante, Petrarca und Leonardo da Vinci) beschreibt Heinz Georg Held die hohe Kunst des Dialogs über Kunst. Das Gespräch über Bilder, Skulpturen oder Bauwerke war (und ist?) eine bevorzugte Form der eleganten Lebenskunst, des Genießens, der sinnlichen Wahrnehmung. Der Autor selbst gibt mit seinem Stil ein Beispiel: Außerhalb des Wissenschaftsbetriebs stehend, schreibt er aus jahrzehntelanger Lektüre - ein autonomer, in Italien lebender Denker, der mit den Zeugnissen der Renaissance souverän umgeht und diese leicht und verständlich vermittelt. Eine Schule des Sehens für jeden Kunstinteressierten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.07.2016

Gerd Blum freut sich nicht nur an der Gestaltung des Bandes von Heinz Georg Held. Wie der Verfasser Quellen und Autoren kenntnisreich auswählt und sprechen lässt, um zu erweisen, wie sehr das Kunstgespräch die italienische Renaissance prägte, findet Blum beeindruckend. Stimmen der Hochrenaissance, des Manierismus, der Gegenreformation lernt Blum kennen und erkennt einen veritablen Kunstdiskurs gegen alle kirchlichen Beschränkungen. Helds Kontextualisierungen findet Blum "konzis", die Zitate "wuchtig". Allerdings mangelt es dem Buch seiner Meinung nach an Konzentration. Mitunter kommt es ihm vor, als hätte der Autor eine Vorstellung der wichtigsten kunstliterarischen Positionen der italienischen Renaissance überhaupt angestrebt. Eine stärkere Berücksichtigung der Fachdiskussionen und umfangreichere Literaturhinweise hätte Blum angemessen gefunden.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.03.2016

Recht angeregt lässt sich die Kunsthistorikerin Christine Tauber von ihrem Kollegen durch Kunstgespräche der Renaissance und des Manierismus leiten. Bekannte Autoren wie Giorgio Vasari, aber auch unbekanntere wie Annibale Caro werden laut Rezensentin von Held kundig eingeführt und mit leichter Hand präsentiert. Man kann hier eine Menge über das Verhältnis von Auftraggebern von Werken (wie der fatalen Isabella d'Este aus Mantua) und Künstlern, über deren Ringen um Autonomie und um die Suche nach Terminologie und einem freien Gespräch über Kunst lernen, so Tauber. Am Ende aber hat sie einige Kritik im Detail: Neben einigen Nachlässigkeiten im Text bemängelt sie die Qualität der Schwarzweiß-Illustrationen, die sie an Sechziger-Jahre-Bücher erinnert. Sie rät, künftig bei Photoshop die Funktion "Bild - Anpassen - Helligkeit/Kontrast" zu nutzen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de