Helmut Schümann

Das Runde muss ins Eckige

Eine Geschichte der Bundesliga
Cover: Das Runde muss ins Eckige
Alexander Fest Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783828601017
Gebunden, 224 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Günter Netzer. Helmut Schümann erzählt, wie Anfang der sechziger Jahre die Bundesliga gegründet wurde; wie der Fußball durch Wembley und den Europapokalsieg von Borussia Dortmund 1966 immer größere Bedeutung erlangte; wie die Brandtsche Vision "Mehr Demokratie wagen!" auf Mönchengladbachs Bäkelberg eine logische Fortsetzung fand; wie die Phantasie Günter Netzers über die Ratio von Franz Beckenbauer siegte und Netzers Gewaltschuss im Pokalfinale gegen den 1. FC Köln den Deutschen klarmachte, dass Ungehorsam lohnend sein kann. Es wird aber auch deutlich, warum das Prinzip Bayern die Fortsetzung des Prinzips Schmidt war, warum der Fußball plötzlich furchtbar vernünftige Angestellte produzierte. Dann nahm Kohl sich das Spiel zur Brust, die deutsche Euphorie und Beckenbauers Großmannssucht ergänzten sich prächtig ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.08.2001

Rezensent H.G. Pflaum wird nicht sehr glücklich mit diesem Buch, obwohl er es potenziell hoch interessant findet. Schon der Untertitel - "Eine Geschichte der Bundesliga" - erscheint ihm unzutreffend, er sieht nur eine "etwas willkürliche Zusammenstellung von Anekdoten und Fakten". Einen Hauptvorwurf gibt es: mangelnde Recherche. Statt nachzulesen, so Pflaum, geht Schümann den einfachen Weg, nämlich in Richtung belangloses Geplauder. Vielversprechend fände der Rezensent auch die "leider nur sporadisch verfolgte Grundthese" vom engen Zusammenhang von Fußball und Politik, aber auch hier sieht er das Versprechen auf spannende Einsichten weitgehend nicht eingelöst. Und so, meint Pflaum, ist der Band das "wunderbare Buch", das es seinem Ansatz nach hätte werden können, eben nicht geworden.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.06.2001

Die These von der Parallelität von Fußballsport und der Lage der Nation findet Matthias Drobinski einfach zu schön, als dass er sie nicht noch einmal aufgebacken bekommen wollte. Dies ist nämlich "gar keine Geschichte der Bundesliga". Viel zu wenig Jahreszahlen, Tabellen, Geschichten übers große Geld, meint Drobinski, "und Fußballfotos gibt es auch nicht." Stattdessen immer wieder die Nationalmannschaft, dazu Familie Werland von um die Ecke, Mama Schümann (die Mutter des Autors), Adenauer, Erhardt, Brandt, Kohl natürlich. Und Spekulationen: Ribbecks Desaster bei der EM 2000 "eine Art Verlängerung der CDU-Spendenaffäre mit anderen Mitteln"? Bei Schümann schon (der Rezensent ist skeptisch). Eine Straßenfußball-Gesellschaft, in der Sozis und Ökos wirklich alles anders machen als Helmut Kohl? Der Rezensent lächelt mitleidig: "Was will man machen - (der Autor) liebt halt Fußball."
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