Hermann Vinke

Hoffentlich schreibst du recht bald

Sophie Scholl und Fritz Hartnagel. Eine Freundschaft 1937-1943. Ab 12 Jahren
Cover: Hoffentlich schreibst du recht bald
Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2006
ISBN 9783473352531
Gebunden, 320 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Als sich Sophie Scholl und Fritz Hartnagel 1937 beim Tanzen kennen lernen, ist Sophie sechzehn, Fritz vier Jahre älter. Unter dem nationalsozialistischen Regime bleibt die Freundschaft zwischen der Schülerin und dem jungen Offizier jedoch nicht lange unbeschwert. Beide weichen der Konfrontation mit Hitlers System nicht aus. In den folgenden Jahren treffen sie sich immer wieder, aber vor allem schreiben sie sich Briefe. Briefe, die Spiegel einer intensiven Freundschaft und schwierigen Liebe sind. Hermann Vinke schafft auf Basis der hinterlassenen Briefe von Sophie Scholl und Fritz Hartnagel sowie vielen Gesprächen mit Elisabeth Hartnagel, der letzten lebenden Zeitzeugin der Familie Scholl/Hartnagel, ein außerordentliches zeitgeschichtliches Dokument.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.05.2006

Das "Porträt einer spannungsvollen Beziehung" erblickt Rezensent Wilfried von Bredow in diesem Briefwechsel zwischen Sophie Scholl und Fritz Hartnagel, den Hermann Vinke ausgewählt und mit Zwischentexten versehen hat. Die Liebe zwischen der Widerstandskämpferin und dem Wehrmachtsangehörigen erscheint ihm eigentlich als "ganz und gar unwahrscheinlich". Schließlich kommen sie aus sehr unterschiedlichen Lebenswelten, haben verschiedene Grundüberzeugungen. Ausführlich geht Bredow auf die Beziehung der beiden ein, wobei er Sophie als die Stärkere schildert, die Fritz eine kritische Einstellung vermittelt und ihm die Augen über das Dritte Reich geöffnet habe. Er hebt hervor, dass Sophie und Fritz dem politischen Druck des Regimes widerstanden haben. Dass selbst in einer Diktatur und in Kriegszeiten wenigstens phasenweise ein "richtiges Leben möglich" ist, ermutigt den Rezensenten.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.03.2006

Eine eigentlich unmögliche Liebe skizziert Hermann Vinkes Auswahl des Briefwechsels zwischen der Widerstandskämpferin Sophie Scholl und dem Wehrmachtsoffizier Fritz Hartnagel, findet Ursula Frey. Vor allem könne das Buch mit dem zitierenden Titel "Hoffentlich schreibst Du recht bald" durch einen "schnörkellosen und leicht verstehbaren Stil" überzeugen, der sich gegenüber seinem Gegenstand wohltuend zurücknimmt. Und dies sei auch nötig, um ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte und zugleich "einordnendes politisches Hintergrundwissen" auf jugendgerechte Weise zu vermitteln, meint die Rezensentin. "Klug und und sensibel" ausgewählte Briefpassagen ließen eine Beziehung erkennbar werden, in der privates immer auch politisch war und in der sich Freiheitswille und Überzeugungen einer jungen Frau und die Loyalität des Soldaten im Wege standen und schließlich von einer wachsenden gegenseitigen Zuneigung überformt wurden. Mit diesem Einblick, so Frey, sei das Buch dazu angetan, junge Menschen darin zu bestärken "feste Überzeugungen und Werte" zu entwickeln, ohne die "persönliche und emotionale Lebensentwicklung" zu vernachlässigen.
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