Ibn Naqiya

Moscheen, Wein und böse Geister

Die zehn Verwandlungen des Bettlers al-Yaschkuri
Cover: Moscheen, Wein und böse Geister
C.H. Beck Verlag, München 2019
ISBN 9783406739446
Gebunden, 140 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Arabischen und mit einer Einleitung von Stefan Wild. Die "Verwandlungen" des Ibn Naqiya sind ein ungehobener Schatz der arabischen Literatur. Nur durch Glück hat sich eine einzige Handschrift der anstößigen, alle Konventionen aufs Korn nehmenden Erzählungen über die Jahrhunderte erhalten. Erstmals aus dem Arabischen übersetzt, entfalten die Geschichten auch für heutige Leser ihren subversiven Charme. Bagdad war im 11. Jahrhundert vielleicht die wichtigste, sicher aber die interessanteste Stadt der Welt, bevölkert von Theologen, Philosophen und Freigeistern, Künstlern und Kaufleuten, Söldnern und Banditen. In diesem Milieu spielen die zehn zwischen Derbheit, Posse und Raffinement changierenden Episoden des Bagdader Schriftstellers Ibn Naqiya (1020 - 1092). In ihrem Mittelpunkt steht der listenreiche al-Yaschkuri, der sich mithilfe seines Sprachwitzes, seiner Verschlagenheit und seiner stets neuen Verwandlungen durch eine unwirtliche Welt schlägt. Verkleidet als Bettler oder Prediger, als frommer Moscheebesucher, Gelehrter oder Prophet zieht er durch die Lande und meistert pfiffig und unverschämt die Herausforderungen des (Über-)Lebens.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.12.2019

Rezensent Stefan Weidner liest die Reimprosa des Bagdader Kaufmanns und Dichters Ibn Naqiyas (1020-1092) in der Versübertragung von Stefan Wild mit Vergnügen. Die allegorische, "artifizielle Machart" der Maqamen kann der Übersetzer in seinen Versen gut herausarbeiten, findet Weidner. So schmal Naqiyas Maqamenwerk auch ist, so voll ist es laut Rezensent mit Frivolem, Blasphemischen, subtilem Scherz. Aus Sicht eines Tricksters, erklärt Weidner die Perspektivik der Texte, der das gebildete islamische Prekariat personifiziert, durchbricht der Autor literarisch Klassengrenzen und sprengt die gesellschaftliche Ordnung. Zum besseren Verständnis empfiehlt Weidner die Lektüre der kulturgeschichtlichen Einleitung im Band.
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