Isabelle Bensidoun, Sebastian Jean

Die irre Geschichte der Globalisierung

Cover: Die irre Geschichte der Globalisierung
Jacoby und Stuart Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783964281371
Kartoniert, 248 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Mit Illustrationen von Enzo. Aus dem Französischen von Edmund Jacoby. Mit einem Vorwort von Rudolf Hickel. Die Wirtschaftswissenschaftler:innen Isabelle Bensidoun und Sébastien Jean erzählen uns die irre Geschichte der Globalisierung, begleitet von Enzos Bleistift und vielen Zahlen, Analysen, Umfragen und Referenzen. Das Thema steht auf der Tagesordnung, und nicht erst seit es uns wieder einmal schmerzlich bewusst geworden ist, was es bedeutet, wenn die internationalen Lieferketten mal nicht funktionieren. Globalisierung bedeutet Verlust der regionalen Autarkie, Abhängigkeit von einer fragilen internationalen Arbeitsteilung - aber auch, dass dort produziert wird, wo es am günstigsten ist, was wir an billigen Preisen im Supermarkt oder im Elektrofachmarkt merken. Die Kehrseite davon wiederum ist, dass industrielle Arbeitsplätze massenhaft verlorengehen, wenn die internationale Konkurrenz billiger produziert. Die Globalisierung hat eine lange Geschichte voller irrer Widersprüche und heftiger Debatten; es geht in ihr um Containerschiffe, Schattenbanken, Lastwagenfahrer und Wirtschaftsforscher, um Ausbeutung und Reichtum, um plötzlichen Wohlstand und langsamen Verfall. Diese Geschichte kennenzulernen, heißt, unsere heutige Welt besser zu verstehen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 04.06.2022

Rezensentin Anne Kohlick hält das Comic-Lehrbuch von Isabelle Bensidoun, Sébastien Jean und Enzo auf visuell-ästhetischer Ebene für gelungen, auf sprachlicher Ebene weniger. Die beiden Ökonomen Bensidoun und Jean erklären hier die Grundsätze und Auswirkungen der Globalisierung, in von Enzo gelieferten Comiczeichnungen, die die drei Autoren und Illustratoren im Frage-Antwort-Prozess abbilden. Das abstrakte Thema habe Zeichner Enzo so gut in den Griff bekommen, meint Kohlick. Am stärksten findet sie das Buch an den Stellen, an denen ganz konkret-lebensweltliche Aspekte angesprochen oder bildlich dargestellt werden: zum Beispiel die ausgestorbenen Einkaufsstraßen in der nordfranzösischen Stadt Denain, wo die Schließung des Stahlwerks 1988 zu einer Armutsrate von 40 Prozent führte. Auf sprachlicher Ebene jedoch geht es der Rezensentin manchmal zu sehr in Richtung "Einführungsbuch in die Volkswirtschaft" - hier hätte Kohlick sich weniger komplizierte Sätze und weniger Expertennennungen gewünscht.