Italo Calvino

Ich bedaure, dass wir uns nicht kennen

Briefe 1941-1985
Cover: Ich bedaure, dass wir uns nicht kennen
Carl Hanser Verlag, München 2007
ISBN 9783446209190
Gebunden, 416 Seiten, 25,90 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner. Ausgewählt und kommentiert von Franziska Meier. Italo Calvino war nicht nur einer der phantasievollsten und beliebtesten Autoren Italiens, er war auch eine der größten Figuren im intellektuellen und literarischen Leben. Der vorliegende Band versammelt seine Briefe von 1941 bis zum seinem Tode 1985. Sie spiegeln die großen Ereignisse des 20. Jahrhunderts und dessen Persönlichkeiten wider: von der kulturellen Neugründung nach dem Faschismus bis zu den Revolutionen in Lateinamerika und dem Pariser Mai 1968, von Pier Paolo Pasolini und Franco Fortinie bis zu Michelangelo Antonioni.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.02.2008

Als wichtig und wunderbar ediert begrüsst Rezensentin Maike Albath diese erste, "leichtfüßig übersetzte" deutsche Ausgabe von Italo Calvinos Briefen, aus denen sich ihrem Eindruck zufolge nicht nur fast ein halbes Jahrhundert italienische Geistesgeschichte destillieren lässt, sondern in der dieser Schriftsteller auch insgesamt neu zu entdecken ist. Zwar räumt sie ein, dass die Materialfülle es Nicht-Fachleuten gelegentlich nicht einfach macht, die Übersicht zu behalten. Trotzdem betrachtet sie die Korrespondenzen dieses kommunistischen Intellektuellen als Möglichkeit, die italienische Kultur einer wichtigen Epoche und ihre Protagonisten von innen heraus kennenzulernen. Zu den bewegendsten Briefen der Edition gehören für die Rezensentin jene, die nach dem Freitod von Calvinos Freund Cesare Pavese im Sommer 1950 geschrieben wurden. Aber auch die Desillusionierung des Kommunisten Calvino, die nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands beginnt und schließlich zum Parteiaustritt führt, bilden diese Briefe für sie eindruckvoll ab. Insgesamt beeindrucken die Korrespondenzen Albath durch ihre Mischung aus Sachlichkeit sprühender intellektueller Entdeckerlust.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2007

Als Warnung an den Leser erzählt Rezensent Volker Breidecker, wie Italo Calvino einmal eine Interviewanfrage abschmetterte. Nichts Intimes zu erwarten in diesem von Franziska Meier zusammengestellten Brief-Band, heißt das (höchstens im Kommentar zu Paveses Tod). Dennoch, so Breidecker, werde man "reich entlohnt". Und zwar mit Einblicken in das freie Spiel mit Identitäten, die Entstehung von Literatur also. Dass Calvino Literatur und Politik trennte, erfährt der Rezensent aus den Briefen an Enzensberger, dessen Antwortbriefe er in dieser Auswahl allerdings schmerzlich vermisst.
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