Jaroslav Rudis

Weihnachten in Prag

Cover: Weihnachten in Prag
Luchterhand Literaturverlag, München 2023
ISBN 9783630877549
Gebunden, 96 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Eine Weihnachtsgeschichte aus dem verschneiten Prag,  erzählt von Jaroslav Rudis, illustriert von seinem besten Freund Jaromír 99. Weihnachten, Heiligabend. Wahrscheinlich der ruhigste Tag des Jahres in Prag. Jaroslav Rudiš zieht durch die Metropole an der Moldau. Es schneit, es ist kalt, und die Straßen sind leer gefegt. Und doch begegnen einem überall die alten und neuen Geschichten dieser Stadt. Rudiš wartet auf seine Freunde und kehrt in der Zwischenzeit in einige Wirtshäuser ein. Hier trifft er bei frisch gezapftem Bier drei einsame Gestalten: Kavka (genannt: Kafka), den König von Prag und eine Italienerin aus Mailand. Sie alle erzählen von diesem besonderen Tag des Jahres. Von leuchtenden Birnen und wärmenden Händen, von Karpfen in Gurkengläsern, aus deren Augen noch die verstorbenen Bewohner der Stadt glotzen, und vom Christkind, das jedes Jahr in dieselbe Kneipe kommt und sich mit der ratternden Straßenbahn wieder davonstiehlt. Bei seinem Weihnachtsspaziergang wird Jaroslav Rudiš von seinem besten Freund Jaromír 99 begleitet, der diese magische und auch tragikomische Wanderung durch das verschneite Prag illustriert hat.Ausstattung: mit zahlreichen Abbildungen von Jaromír99.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2023

So ganz sicher ist sich Rezensent Tilman Spreckelsen nicht, ob Jaroslav Rudis' Buch eine Weihnachtsgeschichte enthält. Ist es nicht vor allem eine Liebesgeschichte, nicht zuletzt an das alte, das ewige Prag mit seinen Lichtern und Schatten? Wenn Rudis seine Figuren, Gestrandete laut Spreckelsen, schwermütige Gespräche führen oder sie entlang der Moldau flanieren lässt, ist das jedenfalls nur teilweise gegenwärtig und mit dem Stadtplan nachvollziehbar, aber lesbar bestimmt, versichert der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.12.2023

Rezensent Volker Weidermann empfiehlt dieses ganz kleine Weihnachtsbuch über das "flüssige Licht" von Jaroslav Rudis. Ein kleiner Trupp von Menschen schlendert am Weihnachtsabend durch das verschneite Prag, erzählt Weidemann, sie freuen sich über "die Schönheit der Stadt und die große Stille" und eben über "das Licht im Glas", denn mit der Lichtmetapher ist Bier gemeint, das die Freunde denn auch zusammen genießen. Eigentlich beginnt die Geschichte mit einer Kindheitserinnerung des Erzählers, die der Anfang einer, zuweilen märchenhaften, Geschichte von Freundschaft und Literatur ist, verrät der offensichtlich angetane Kritiker.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.12.2023

Eine gute Weihnachtsgeschichte zu schreiben, ist gar nicht so leicht, räumt Rezensent Helmut Böttiger ein, Jaroslav Rudiš gelingt es aber: Er siedelt seine Geschichte an Heiligabend in Prag an, was Böttiger zufolge stimmungsmäßig ideal ist. Sie beginnt und endet am Bahnhof, für Rudiš typisch, dazwischen liegt eine biergeschwängerte Tour durch Kneipen, während der der Protagonist einer Figur begegnet, die nicht nur namentlich an Kafka erinnert, so der Kritiker. Eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte im Stil des magischen Realismus entspannt sich in "geheimnisvollem, mildem Licht" und mit wunderbaren Illustrationen, hält der überzeugte Rezensent abschließend fest.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.12.2023

Die "vielleicht erste bierlaunige Road-Novel zur Heiligen Nacht" kann Rezensentin Elke Schlinsog bei Jaroslav Rudiš lesen: Der lässt seine Geschichte für ihn typisch am Prager Bahnhof starten, von wo es dann in die "Zoorunde" geht, das heißt, in jeder Kneipe mit Tiernamen wird ein Bier getrunken. Dabei geschieht allerhand Liebenswert-Schrulliges, von toten Dichtern, die sich in Fische verwandeln, bis zur Erklärung von Kafkas "Verwandlung", Gregor Samsa hatte wohl ein Bier zu viel, freut sich die amüsierte Kritikerin. "Fast magische" Illustrationen unterstreichen noch den wohligen Zauber dieser Geschichte, die für sie Potenzial zum Klassiker hat.