Jean-Jacques Greif

Mozart

(Ab 11 Jahre)
Cover: Mozart
C. Bertelsmann Verlag, München 2003
ISBN 9783570127421
Gebunden, 352 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Wunderkind, Musikass, Megastar. Mozart hat über die Grenzen seiner Heimat und über seine Zeit hinaus unendliche Berühmtheit erlangt. Doch wer war er eigentlich, dieser Wolfgang Amadeus Mozart aus Salzburg? Jean-Jacques Greif porträtiert den Wunderknaben auf ironisch-freche Weise. Er belebt das steife Bild vom kleinen Genie mit einer kessen Interpretation der Mozartbriefe und erzählt augenzwinkernd von Wolfers Lausbübereien. Raffiniert leuchtet er familiäre wie gesellschaftliche Hinter- und Abgründe aus und spickt den Starkult um den Tausendsassa mit unzähligen köstlichen Anekdoten und Details.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.11.2003

Nein, dieser Mozart hat nichts mit dem orgiastischen Lustmolch zu tun, den Milos Forman über die Leinwand rauschen ließ, und das ist gut so, meint der Rezensent Bernhard Uske. Jean-Jacques Greif habe sich entschlossen, "sich strikt an die Tatsachen zu halten" und den "musikalischen Götterliebling" selbst sprechen zu lassen, in seinen Briefen. Und das völlig zu Recht, wie der Rezensent findet, denn die Briefe, die sich wie ein "roter Faden" durch Greifs Buch ziehen, vermitteln den lebhaftesten Eindruck von Mozarts einfallsreicher "Kindsköpfigkeit". Greif selbst biete vor allem "überleitende, erklärende und illustrierende Texte". Doch das schmälere seine Leistung auf gar keinen Fall, denn es ergäben sich durch sein lebhaftes und "spannend zu lesendes" Buch tatsächlich erhebliche Korrekturen am überlieferten Mozart-Bild, vor allem was das Verhältnis zu seinem Vater Leopold und seiner angeblich "schuldlosen Armut" angeht. Liest man die Briefe, so Uske, kann man die Mahnungen nicht mehr als "autoritäre Nörgelei" missverstehen, sondern erkennt sie als berechtigte Kritik am aus den Fugen geratenen Leben des Sohnes, der - und hier sprechen die Briefe Klartext - mit Geld einfach überhaupt nicht umgehen konnte. Schade nur, dass Greif sich ausgerechnet was Mozarts Musik angeht eher "bedeckt halte". Aber das sei nur ein Misston in einem sehr ansprechenden Buch, das auch Erwachsene faszinieren könne.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.08.2003

Wolfgang Schreiber ist von dieser Mozart-Biografie für Kinder und Jugendliche begeistert. Der Rezensent findet es sehr erfrischend, wie "direkt" der französische Autor Jean-Jacques Greif auf seinen Gegenstand zusteuert. Er lobt ihn für seine "pfeilschnelle Vergegenwärtigung" von Mozarts Lebensgeschichte. Auch die Entscheidung Greifs, seinem Text viele Originalzitate aus Briefen an die Seite zu stellen, findet er goldrichtig, denn er sieht in ihnen Mozarts "lebendige, direkte, oft drastische Art" authentisch vermittelt. Schreiber preist die "unverkrampfte, authentische und unprätentiöse Atmosphäre" des Buches und lobt besonders, dass der Autor nicht versucht, seine jungen Leser mit altbekannten Anekdoten abzuspeisen. Auch über die Musik Mozarts hat er viele kluge Bemerkungen gefunden, die überwiegend über "Klischees" hinausgehen, wenn er solche auch hin und wieder gefunden hat, wie Schreiber einräumt. Insgesamt aber ist er beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit und Genauigkeit der Autor selbst so "erotisch heikle Storys" wie die Oper "Cosi fan tutte" auf den Punkt bringt.
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