Wolfgang Amadeus Mozart

Mozart: Briefe und Aufzeichnungen

Gesamtausgabe. 8 Bände
Cover: Mozart: Briefe und Aufzeichnungen
dtv, Kassel 2005
ISBN 9783423590761
Kassette, 4492 Seiten, 148,00 EUR

Klappentext

Zusammen mit dem Bärenreiter Verlag. Herausgegeben von Ulrich Konrad; gesammelt von Wilhelm A. Bauer und Otto Erich Deutsch; erläutert von Joseph Heinz Eibl. Zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart wird die Gesamtausgabe der Briefe und Aufzeichnungen in einer Taschenbuchedition vorgelegt. Sie umfasst die gesamte Korrespondenz Mozarts und seiner Familie, die 1755 mit Briefen des Vaters Leopold an seinen Augsburger Verleger Lotter beginnt und mit Constanzes Testament endet. Außer den Briefen werden sämtliche Tagebücher, Reisenotizen, Werkverzeichnisse und Stammbucheintragungen ediert und ausführlich kommentiert. All dies wird über verschiedene Register leicht zugänglich gemacht. Der neue Band 8 enthält die seit der Erstpublikation der Ausgabe aufgefundenen Briefe und Aufzeichnungen von Vater und Sohn Mozart, eine ausführliche Einführung und eine Bibliographie von Ulrich Konrad.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.12.2005

Der Rezensent Helmut Mauro ist fasziniert von den Einblicken in Mozarts Persönlichkeit, die diese Briefesammlung vermittelt. Sich den Primärquellen zu widmen, ist nach Mauros Meinung immer produktiver als die Lektüre von Biografien: "Man wird meist besser informiert und fast immer besser unterhalten, wenn man sich dem widmet, was Mozart selbst hinterlassen hat." Der Rezensent entdeckt in Mozarts Schreibstil Parallelen zu dessen Musik. Es ging dem Komponisten offensichtlich nicht darum, Regeln zu brechen, "sondern sie selbstverständlich hinter sich zu lassen, um eine andere, leichtere, freiere, höher liegende Ebene zu erreichen". Man bekommt nach Meinung des Rezensenten jedenfalls große Lust, die Originale in die Hand zu nehmen, um nicht nur das sich je nach Stimmung wandelnde Schriftbild sondern auch die Zeichnungen, Ergänzungen oder Zahlencodes am Rand zu studieren.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.12.2005

Mozart, dem "Rastlosen" ist Rezensent Claus Spahn in den Briefen des Komponisten begegnet. "Wortreich, spontan, witzig, bildhaft" schreibe Mozart, doch bei aller Liebe zum sprachlichen Ausdruck und zur Deftigkeit, erkenne man eines ganz gewiss in den verhuschten Briefen: Dass das Leben für Mozart eine der Musik "nachgeordnete Daseinsform" darstellt. Und doch nennt der Rezensent diese Briefe einen "unermesslichen Schatz", nicht nur, weil man Mozart in den intimsten Augenblicken erlebt, sondern auch weil man kaum "detailliertere Einblicke in die Komponistenwerkstatt" bekommen könnte. Mehr erfahren, das ist es laut Rezensent, was man angesichts dieser "erhellenden" und zugleich "flüchtigen" Briefe möchte, und die vorliegende Ausgabe versammelt in acht dicken Bänden alle verfügbaren Quellen: Von 1755 - vom ersten Brief Leopolds - bis 1857 - zum letzten Brief von Mozarts Sohn Carl Thomas. Besonders die "Leerstellen" haben den Rezensenten fasziniert: Wenn Mozart in einem Brief an seinen Vater den kürzlichen Tod der Mutter verschweigt, wenn zwischen den Zeilen die "wie ein Psychothriller knisternde" Emanzipation vom Vater stattfindet, bis zu dessen Tod - auch er eine Art Leerstelle, weil er sich gespenstischerweise lediglich in drei trockenen Briefen niederschlägt.