Jewgenij Samjatin

Wir

Hörspiel (2 CDs)
Cover: Wir
Der Audio Verlag (DAV), Berlin 2015
ISBN 9783862315918
Hörbuch, 16,99 EUR

Klappentext

2 CDs, 95 Minuten. Hörspiel nach Jewgenij Samjatins Roman "Wir". Mit Hanns Zischler, Andreas Pietschmann, Jana Schulz u.v.a. Regie: Christoph Kalkowski. 26. Jahrhundert, das Mathematische Zeitalter hat begonnen. Glücklich und zufrieden lebt die Nummer D-503 im 'Einzigen Staat', in dem die Menschen dem unzivilisierten Zustand der Freiheit entwachsen und auf reine Nummern reduziert sind. In gläsernen Wohnungen führen sie ein erfülltes Leben unter dem segensreichen Joch der Vernunft. Doch dann verliebt sich D-503 in die rebellische I-330, die ihm die Welt jenseits der Stadtmauern zeigt und seinen Glauben an das System ins Wanken bringt. Die großartige Hörspielinszenierung von SWR2 zeigt eindrucksvoll, dass Samjatins Zukunftsroman nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2015

Schon Jewgenij Samjatins 1920 erschienene Negativutopie "Wir" ist faszinierend, findet Rezensent Jens Bisky und ist zunächst skeptisch ob Christoph Kalkowskis Hörspiel-Adaption wirklich gelingt. Die Kürzungen des Regisseurs findet der Kritiker aber äußerst überzeugend, gebannt folgt er hier der im Zentrum stehenden Liebesgeschichte zwischen der Revolutionärin I-330, gesprochen von Jana Schulz, und dem zwielichtigen, von Andreas Pietschmann grandios und nuancenreich verkörperten D-503, der plötzlich eine Seele und Fantasien bekomme. Insbesondere aber lobt der Rezensent die Musik von Raphael D. Thöne, der mit seiner effektvollen Orchestrierung aus Samjatins leichter Prosa eine "wuchtige" Charakterstudie macht.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.10.2015

Für den Rezensenten Alexander Cammann ist "Wir" ein dystopischer Klassiker, zugleich aber zu wenig bekannt. Der russische Autor und Essayist Jewgenij Samjatin war 1920 der Erste, der einen totalitären Überwachungsstaat entworfen hat, so Cammann, in dem die Menschen statt Namen Nummern tragen. Diese finstere Vision einer technisch kontrollierten Zukunftswelt ohne persönliche Freiheiten erwecke nun das Hörspiel unter der Regie von Christoph Kalkowski zu neuem Leben. Der Kritiker hebt dabei besonders die Leistung Hanns Zischlers hervor, der den herrschenden "Wohltäter" in "kühler Macht" verkörpere.