Jörg Osterloh (Hg.), Jan Erik Schulte (Hg.), Sybille Steinbacher (Hg.)

"Euthanasie"-Verbrechen im besetzten Europa

Zur Dimension des nationalsozialistischen Massenmords
Cover: "Euthanasie"-Verbrechen im besetzten Europa
Wallstein Verlag, Göttingen 2022
ISBN 9783835350762
Gebunden, 391 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Jörg Osterloh, Jan Erik Schulte und Sybille Steinbacher. Den nationalsozialistischen "Euthanasie"-Verbrechen fielen etwa 300.000 Männer, Frauen und Kinder zum Opfer: nicht nur in Deutschland, sondern auch in den eroberten Ländern Europas. Wer waren die jeweils Verantwortlichen für den Massenmord? Welche Rolle spielte die Mangelwirtschaft im Krieg für die Lebensbedingungen der Opfer und schließlich für ihre Ermordung? Die Autorinnen und Autoren arbeiten Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Mordpolitik in Ost- und Westeuropa, in den annektierten und besetzten Gebieten heraus.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.05.2023

Rezensent Stephan Lehnstaedt empfiehlt nachdrücklich die Lektüre dieser beiden Bände über die Tötungsmaschinerie im Nationalsozialismus, die den lang vernachlässigten Zusammenhang zwischen Holocaust und Euthanasiemorden herstellen. Herausgegeben von der Gedenkstätte Hadamar und dem Frankfurter Fritz-Bauer-Institut beleuchten die Untersuchungen die "Interdependenzen eines einzigen, gigantischen Verbrechens", die ihren gemeinsamen Ursprung in der rassistischen Ideologie der Nationalsozialisten hatten. Die sich gegenseitig ergänzenden Bücher, der Rezensent rät zu einer gemeinsamen Lektüre, greifen die "europäische Dimension der Krankenmorde" auf und beziehen dezidiert nicht-deutsche Forschung mit ein, lobt der Kritiker. Sie schließen damit eine enorme Lücke in der Aufarbeitung der Verbrechen und behandeln auch detailliert die entschiedene Weigerung im Deutschland der Nachkriegszeit, diese juristisch aufzuklären.
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