Klappentext
Auch wenn sich mancher dagegen sperrt, es bleibt Unser Nationalsozialismus. "Die Täter", "die SS", "die Nationalsozialisten", das waren Hunderttausende Deutsche, die aktiv Menschheitsverbrechen ungeheuren Ausmaßes begingen, und viele Millionen, die diese billigten, zumindest aber geschehen ließen. Götz Aly setzte sich in seinen Reden der vergangenen Jahre immer wieder mit den vielfältigen Praktiken auseinander, die Schuld auf möglichst kleine Gruppen und Unpersonen abzuschieben. Seine Maxime lautet: Die Vergangenheit nicht "bewältigen", sondern vergegenwärtigen. So lässt sich daraus lernen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.06.2023
Rezensent Arno Widmann schätzt die Arbeit des Historikers Götz Aly. Alys Ansatz, nicht nur nach den systemischen Ursachen des Nationalsozialismus zu forschen, sondern auch nach den Menschen dahinter zu fragen, die dieses System erschaffen haben, scheint Widmann erkenntnisfördernd. Alys Vorträge und Aufsätze über konkrete Lebensgeschichten sind dabei laut Widmann getragen von einer Zärtlichkeit für die Hinterbliebenen, die berührt. Alys Rede 2019 auf dem Deutschen Archivtag über den Fall Mielke hält Widmann für besonders erwähnenswert.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.02.2023
Das Talent zur Provokation kennt Kritiker Alexander Cammann schon von Götz Aly und so wird er auch in dessen neuester Publikation, einem Sammelband aus Essays und Reden mit dem für Cammann treffenden Titel "Unser Nationalsozialismus", nicht enttäuscht. Der Autor widme sich der Täterschaft der ganz normalen Menschen und nutze dafür reichlich Archivmaterial. So kann er, wie sich der Rezensent freut, einige Versäumnisse der Historikerzunft bezüglich des Nationalsozialismus aufholen.
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