Johannes Figl (Hg.)

Handbuch Religionswissenschaft

Religion und ihre zentralen Themen
Cover: Handbuch Religionswissenschaft
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2003
ISBN 9783525501658
Gebunden, 880 Seiten, 79,00 EUR

Klappentext

Überblicksartikel informieren über einzelne Religionen wie Islam, Buddhismus und andere Religionen, aber auch das Christentum; dabei sind nicht nur heute bestehende Religionen, sondern auch sogenannte "ausgestorbene" Religionen (wie die ägyptische oder keltische Religion) berücksichtigt. Themen, die die Religionen verbinden oder trennen, die ihnen gemeinsam sind oder die sie unterscheiden (wie Vorstellungen über das Leben nach dem Tod oder Wiedergeburtslehren), sind ausführlich behandelt. Sie verfolgen die Intention, eine Darstellung bzw. Grundlegung der Religionswissenschaft als akademische Disziplin in wesentlichen Aspekten zu geben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.08.2003

Mit einer gehörigen Portion Sarkasmus empfiehlt Friedrich Wilhelm Graf dieses Handbuch allen Haushaltspolitikern, die "eisern sparen" wollten. Neben einigen guten Artikeln "zu historischen Religionen", etwa desjenigen von Jan Assmann über "Ägyptische Religion" mache hier nämlich "viel Schaumschlägerei nur die Ratlosigkeit dieser Wissenschaft angesichts der dramatischen religiösen Wandlungsprozesse der Gegenwart deutlich." So finde man unter dem Stichwort "Gewalt" etwa kaum Aufschlussreiches, und statt Aufklärung über "moderne 'kriminelle Religion'", über "politische Religionen" oder "aggressiven religiösen Ethnonationalismus" etwa zu bieten, falle dem Band zum 11. September offenbar allein der Hinweis ein, dass dieses Ereignis auch sein Gutes habe: Zu den positiven Folgen des 11. September zählt der Herausgeber, wie man von Graf erfährt, auch den "Legitimationsgewinn fürs eigene Fach". Zudem ist dem Rezensenten unangenehm aufgestoßen, dass Herausgeber Johannes Figl auf den Einwand postmoderner Analysen gegenüber dem traditionellen Zuschnitt des von ihm vertretenen Fachs, ein allgemeiner Religionsbegriff sei nur ein semantisches Konstrukt der Aufklärung, mit dem "Herrschaftsgestus" reagiere, dann sei eben der Deutungsanspruch okzidentaler Wissenschaft noch zu steigern, also mit einem impliziten Bekenntnis zu einem "dogmatischen Wissenschaftsglauben".
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