Jonathan Coe

Klassentreffen

Roman
Cover: Klassentreffen
Piper Verlag, München 2006
ISBN 9783492047494
Gebunden, 523 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Henning Ahrens. Alles beginnt am 31. Dezember 1999 in Birmingham: Benjamin Trotter, leidlich erfolgreicher Buchhalter, steht in der Mitte seines Lebens. Doch eine tiefe Unzufriedenheit und die Gewißheit, das Falsche zu tun, nagen an ihm. Noch immer trauert er Cicely nach, die vor beinah 30 Jahren spurlos aus seinem Leben verschwand, und noch immer schreibt er verzweifelt an einem Roman, der inzwischen über 1000 Seiten stark ist. Während Benjamin zurückschaut, blickt sein Bruder Paul als Parlamentsabgeordneter ehrgeizig nach vorn. Die Affäre mit seiner Assistentin Miriam zwingt Paul und Benjamin dazu, über ihre Vergangenheit und das persönliche Glück nachzudenken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.10.2006

Dem Rezensenten Ulrich Sonnenschein gefällt das Szenario, welches der englische Autor Jonathan Coe in seinem neuen Roman entwirft - wohl auch weil es eine deutliche Entwicklung gegenüber seinen früheren Romanen gibt. Trotzdem macht es in den Augen des Rezensenten Sinn, das neue, wesentlich "welthaltigere" Buch zusammen mit seinem leichtgängigeren Roman "Erste Riten" zu lesen. Die Substanz und die Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse, die in dem neuen Roman steckt, beeindrucken den Rezensenten: "Gerade weil sich der Roman so eindeutig auf die Geschehnisse der Zeit bezieht, wird er universell." "Klassentreffen" ist eine Bestandaufnahme der Gegenwart, sowohl was konkrete Ereignisse als auch den transportierten Zeitgeist angeht. Solcherlei Unternehmungen können nach Sonnenscheins Erfahrung leicht nach hinten losgehen, in diesem Fall jedoch funktioniert es: "Die Langeweile der Figuren gerät uns zur feinsten Unterhaltung." In den Augen des Rezensent ist die Erzählung ein "Entwicklungsroman, der durch die Mühlen der Postmoderne gegangen ist" und trotzdem Lust am Erzählen transportiert, kombiniert mit einer Schwerelosigkeit, die offenbar auch den Rezensenten emporgehoben hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.10.2006

Dem Rezensenten Ulrich Sonnenschein gefällt das Szenario, welches der englische Autor Jonathan Coe in seinem neuen Roman entwirft - wohl auch weil es eine deutliche Entwicklung gegenüber seinen früheren Romanen gibt. Trotzdem macht es in den Augen des Rezensenten Sinn, das neue, wesentlich "welthaltigere" Buch zusammen mit seinem leichtgängigeren Roman "Erste Riten" zu lesen. Die Substanz und die Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse, die in dem neuen Roman steckt, beeindrucken den Rezensenten: "Gerade weil sich der Roman so eindeutig auf die Geschehnisse der Zeit bezieht, wird er universell." "Klassentreffen" ist eine Bestandsaufnahme der Gegenwart, sowohl was konkrete Ereignisse als auch den transportierten Zeitgeist angeht. Solcherlei Unternehmungen können nach Sonnenscheins Erfahrung leicht nach hinten losgehen, in diesem Fall jedoch funktioniert es: "Die Langeweile der Figuren gerät uns zur feinsten Unterhaltung." In den Augen des Rezensenten ist die Erzählung ein "Entwicklungsroman, der durch die Mühlen der Postmoderne gegangen ist" und trotzdem Lust am Erzählen transportiert, kombiniert mit einer Schwerelosigkeit, die offenbar auch den Rezensenten emporgehoben hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.06.2006

Jonathan Coes Spezialität, so die Rezensentin Felicitas von Lovenberg, sind mit mittelmäßiger Klugheit, mittelmäßiger Attraktivität und mittelmäßigem Charme ausgestattete Mittelschichtler. Dieses Talent hat er schon in "Erste Riten", das eine Gruppe von Freunden in den Midlands der Siebziger Jahre porträtiert, unter Beweis gestellt und es kommt auch im Folgeroman "Klassentreffen", der dieselben (aber um einige Illusionen ärmere) Charaktere zwanzig Jahre später einfängt, zum Tragen. Vor einer gewissen Zähigkeit kann dieses Talent jedoch nicht bewahren, eine Zähigkeit, die vermutlich mit Zahl und Vernetzung der Handlungsstränge zusammenhängt, über die sich die Rezensentin aber kaum auslässt und sich im Folgenden lieber den guten Seiten des Romans zuwendet. Beeindruckend findet sie etwa, wie es Coe gelingt, eine Gleichzeitigkeit der verschiedenen Werdegänge zu konstruieren, ohne den Leser mit dieser Dichte zu erschlagen. Am besten gefallen haben der Rezensentin jedoch Coes "beklemmend lakonische" Beschreibung jener "vielsagenden Augenblicke, in denen unsere Welt versagt", etwa wenn einer der Freunde, inzwischen Journalist, auf einer Party dem hysterischen Trubel um ein unterbelichtetes Reality-Show-Pärchen beiwohnen muss und doch eine perverse Freude daran findet, diese Misere zu bezeugen.
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