Joseph Ratzinger

Gott und die Welt

Glauben und Leben in unserer Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald
Cover: Gott und die Welt
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2000
ISBN 9783421054289
Gebunden, 395 Seiten, 20,40 EUR

Klappentext

Die christliche Religion verliert in der westlichen Welt ihre einstmals die gesamte Gesellschaft prägende Kraft. Die Zeichen und Handlungen des Glaubens sind für viele längst zu leeren Hülsen geworden, und das Wissen über die Inhalte und ihre Bedeutung schwindet. Die Kirche scheint keine Antworten auf die Fragen unserer Zeit geben zu können. Der Journalist Peter Seewald befragte Joseph Kardinal Ratzinger, den autorisierten Hüter der katholischen Lehre, nach den grundlegenden Dingen des Glaubens. Jenseits von wissenschaftlichen Disputen geht es in dem Gespräch um die Grundpfeiler und Bausteine von Christentum und Kirche, um das Lesen der Bibel, das Wesen Gottes und der Schöpfung, um Jesus, um die urspüngliche Gestalt der Kirche, das Papsttum, um Dogma und Zweifel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.02.2002

Hartmut Meesmann wendet sich in einer Dreifachbesprechung von Büchern zur katholischen Theologie kurz dem Buch mit einem Seewalds Gesprächsbuch mit Kardinal Ratzinger zu. Er findet es sehr "lesenswert", weil es die Position des umstrittenen Kardinals verdeutlicht, die sich durch ein Festhalten an der "Reinerhaltung der katholischen Glaubenslehre" auszeichnet. Dabei wundert es den Rezensenten überhaupt nicht, dass er in dem Gespräch wiederholt auf die "typische Sondersprache theologischer Unerbittlichkeit" stößt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.12.2000

Hansjacob Stehle weiß es sehr zu schätzen, dass sich Kardinal Ratzinger sich den Fragen von Peter Seewald gestellt hat und hier Christen dabei behilflich sein will, den `schwer durchdringlichen Urwald` der Kirche `auszuleuchten`, wie er im Vorwort selbst sagt. Und so wertet der Rezensent dieses Buch als "neuartigen Religionsunterricht", der summa summarum "zuweilen langatmig, doch nie kurzschlüssig und ohne dürren Predigtstil" erscheint. Für die persönlichen Ansichten Ratzingers, die in diesem Band deutlich werden, nennt Stehle mehrere Beispiele. So etwa seine Ablehnung gegenüber dem Verzicht auf "lateinische Liturgie oder Aufwertung der Laien". Oder auch seine Forderung nach `innerkirchlicher Toleranz`. Insgesamt zeigt sich der Rezensent von Ratzingers "stilistischer wie gedanklicher Geschicklichkeit" durchaus beeindruckt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.12.2000

Im Vergleich zum 1996 erschienen Band "Salz der Erde", mit dem Peter Seewald schon einmal Interviews mit Joseph Kardinal Ratzinger vorgelegt hat, schneidet der vorliegende Band in den Augen von Matthias Drobinski weniger gut ab. Der Reiz des ersten Bandes lag seiner Ansicht nach vor allem darin, dass Seewald damals gerade aus der Kirche ausgetreten war und daher auch kritische Fragen gestellt hat. Nun ist Seewald aber wieder in die katholische Kirche eingetreten und "nennt Ratzinger seinen Meister", wie der Leser erfährt. Drobinski findet, dass dies dem Buch die Spannung nimmt und Seewalds Fragen sogar oftmals ins "Schwärmerische" abgleiten. Dennoch weiß der Rezensent es zu schätzen, dass Seewald die Fragen "gut vorbereitet und sorgfältig aufgearbeitet" hat. Und der Leser erfahre doch so allerhand über Ratzingers Glauben, seine Hoffnungen, was die Katholische Kirche betrifft und über seine Standpunkte etwa zur Gentechnik oder der "universitären Theologie". Ratzinger zeigt sich, wie Drobinski betont, als "intelligenter, ernsthafter und doch auch unterhaltsamer Gesprächspartner". Dass allerdings das Konfliktthema der Schwangeren-Beratung hier völlig ausgeklammert wird, hält der Rezensent für einen "Fehler".
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