Jost Dülffer (Hg.), Gerd Krumeich (Hg.)

Der verlorene Frieden

Politik und Kriegskultur nach 1918
Cover: Der verlorene Frieden
Klartext Verlag, Essen 2002
ISBN 9783898610759
Gebunden, 334 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Mit 26 Abbildungen. Kriege enden nicht mit dem letzten Schuss. Das gilt besonders für den Ersten Weltkrieg. Waffenstillstand und Friedensschluss bilden nur äußere Eckpunkte. Die Kriegserfahrung setzte sich in vielfältiger und häufig gebrochener Form in der Nachkriegszeit fort. Trauer und Verlust, Kriegsangst und Kriegsbegeisterung gab es auch in der Zeit danach. Dieser Band geht der mentalen Verarbeitung des "Großen Krieges" bei Siegern und Besiegten ebenso nach, wie er die kurz- und langfristigen Verwerfungen, aber auch Instrumentalisierungen dieser Erfahrung zum Thema macht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.03.2003

Der von Jost Dülffer und Gerd Krumeich herausgegebene Band "Der verlorene Frieden" skizziert nach Ansicht von Rezensent Peter Reichel ein "facettenreiches Bild" der politischen Nachkriegskultur von 1918. Ein Thema von hoher politischer Relevanz, findet Reichel - schließlich seien Scheitern der Weimarer Republik und der Aufstieg Hitlers in hohem Maße mit den Kriegsfolgen verknüpft, "so dass sich die Nachkriegsgeschichte der 1920er Jahre in die Vorkriegsgeschichte der 1930er Jahre verlängert". Die Beiträge zeigen für Reichel, dass der Krieg mit dem "Versailler 'Schandfrieden'" nicht einfach beendet war und dass aus dem Weltkrieg vielmehr neue internationale Konflikte entstanden. Zudem werde deutlich, dass der Krieg nicht nur im Bewusstsein der Besiegten, sondern auch in den Köpfen derer weiterging, die unter großen Verlusten gesiegt hatten. Die "kulturellen Konstruktionen" von soldatischen Nachkriegsbildern der Weimarer Republik nennt Reichel als weiteres zentrales Thema des Bandes: rund ein Dutzend Beiträge stellen die Kriegsveteranen in ihrer Erinnerungssymbolik vor und erhellen mit Hilfe autobiografischer Zeugnisse die lebensgeschichtlich prägende Identität der "Frontkämpfer" sowie die Selbststilisierungen von Generalstabsoffizieren und anderen militärischen Entscheidungsträgern.
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