Kalidasa

Sakuntala

Drama in sieben Akten
Cover: Sakuntala
Ammann Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783250104650
Gebunden, 167 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

'Sakuntala' erzählt die Geschichte des Königs Dusyanta, der sich in Sakuntala, ein Mädchen aus einer Einsiedelei, verliebt. Trotz dieser Hürde heiraten die beiden, und es scheint, sie könnten fortan glücklich leben, bis ihnen das Schicksal einen Schlag versetzt. Als der König wegen unaufschiebbarer Angelegenheiten zum Hof gerufen wird, beleidigt seine Braut unbeabsichtigt einen Heiligen, der sie daraufhin verflucht, so daß sich der König ihrer nicht mehr erinnert. Den Fluch mildernd, erklärt der Heilige, die Erinnerung des Königs werde zurückkehren, sobald ihm Sakuntala seinen Ring zurückgebe. Was einfach scheint, verwickelt sich, als Sakuntala den Ring beim Baden verliert. Doch wahre Liebe soll gewinnen, und so wendet sich das Schicksal zum Guten, und der Ring wird von einem Fischer gefunden. Sakuntala ist Liebespoesie mit einem Reichtum nicht nur an poetischen Mitteln, sondern auch an Schönheit der Sprache und Humor.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.11.2004

Das siebenaktige Drama "Sakuntala" des Sanskrit-Autors Kalidasa, das aus dem vierten Jahrhundert stammt, besetzt für die indische Dramenliteratur mindestens den Rang wie für uns ein Stück von Shakespeare. Schon Goethe und Herder waren völlig hingerissen von dem Drama, das auf das Mahabharata-Epos zurückgeht, informiert Claudia Wenner. Als erster Deutscher habe Johann Georg Forster das Stück übersetzt, erklärt die Rezensentin, aber er musste auf die englische Übersetzung des Orientalisten William Jones zurückgreifen, der zugunsten einer beabsichtigten Aufführung größere Eingriffe am Text vornahm. Seither habe es keine gelungene, philologisch genaue Übertragung ins Deutsche mehr gegeben. Um so mehr begrüßt Wenner die jüngste Arbeit von Albertine Trutmann, die "einen ganz neuen Ton anschlägt". Trutmann gelingt es, lobt die Rezensentin, die Sprache einerseits zu entschlacken, andererseits zu verdichten und das Fremde zu bewahren. Dabei orientiere sich die Übersetzerin nicht an der Forsterschen Vorlage, sondern an neueren Übersetzungen aus dem englischen und französischen Raum. Zugleich vermittele sie in ihrer Einleitung Kenntnisse indischer Dramentheorie und Theaterpraxis, ohne die dieses Meisterwerk der klassischen indischen Literatur nicht zu verstehen sei. Insofern empfiehlt Wenner die indische Lesemethode: langsam und mit Sorgfalt.
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