Karl Christ

Klios Wandlungen

Die deutsche Althistorie vom Neuhumanismus bis zur Gegenwart
Cover: Klios Wandlungen
C.H. Beck Verlag, München 2006
ISBN 9783406541810
Gebunden, 288 Seiten, 44,90 EUR

Klappentext

Der Althistoriker Karl Christ legt erstmals eine Synopse der Entwicklung, des aktuellen Forschungsstandes und der wichtigsten Gegenstände der wissenschaftsgeschichtlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des Faches Alte Geschichte vor. Er bietet damit eine längst überfällige Einführung in ein Forschungsgebiet, das zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, mangels systematischer Bearbeitung bis jetzt jedoch schwer zugänglich war.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2006

Rundum gelungen findet Stefan Rebenich diese Geschichte der Altertumswissenschaft vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, die der Althistoriker Karl Christ jetzt vorgelegt hat. Eingehend würdigt er Christs kritische wissenschaftsgeschichtliche Forschung zur deutschen Altertumswissenschaft in den vergangenen 30 Jahren. Die reiche Ernte dieser Forschung fährt der Autor zu Rebenichs Freude in vorliegendem Werk ein. Besonders lobt Rebenich die "knappe und konzise" Darstellung der Entwicklung des Fachs. Er unterstreicht zudem Christs Nachweis der vielen Wechselwirkungen zwischen den Zeitläuften und der Altertumswissenschaft, etwa im Dritten Reich oder im Kalten Krieg. Dabei hält er Christ zu Gute, stets sachlich zu bleiben und auf Polemik und einfache Urteile zu verzichten. Abschließend bescheinigt er dem Autor, den Stand der Forschung dokumentiert und auch Desiderate der althistorischen Wissenschaftsgeschichte benannt zu haben. Damit wird für Rebenich deutlich: "Es bleibt in der Tat noch viel zu tun."
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.05.2006

In Karl Christs Buch über die Geschichte der Althistorie lassen sich laut Rezensent Wolfgang Schuller wieder diejenigen Tugenden finden, die schon Christs frühere Publikationen ausgezeichnet haben, etwa der "ungewöhnlich große gesunde Menschenverstand" und der Mangel an "Pauschalurteilen". Der Autor führe mit seiner "Deskription" genannten Methode chronologisch die bedeutendsten Wissenschaftler und ihre Werke des 19. und 20. Jahrhunderts auf, wobei er auch die Gelehrten der DDR mit ins Visier nehme, erklärt der Rezensent. Hier entdeckt er "eine der Schwächen" der Darstellung, weil der Autor es in seiner beschreibenden Methode unterlässt, die Bedingungen der Althistorie unter der SED-Diktatur zu berücksichtigen. Desweiteren stört den Rezensenten, dass zwar viele bedeutende Gelehrte genannt werden, die gar nicht "wissenschaftshistorisch" wirksam waren, demgegenüber dann aber wichtige Autoren wie Jochen Bleicken oder Christian Meier unerwähnt bleiben. Im Ganzen aber lobt der Rezensent das Werk als "nüchtern und verlässlich", preist die Nützlichkeit der Anmerkungen und findet besonders das chronologische Literaturverzeichnis sehr lohnenswert.
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