Katharina Hagena

Vom Schlafen und Verschwinden

Roman
Cover: Vom Schlafen und Verschwinden
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2012
ISBN 9783462044829
Gebunden, 288 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

In einer einzigen schlaflosen Nacht erzählt die Schlafforscherin Ellen Feld die Geschichte von dem, was sie verlor, und denen, die sie liebt. Und über das, was nicht geweckt werden darf. Während unter ihr die Hamburger U-Bahnen vibrieren, denkt sie an ihr Heimatdorf Grund zwischen Kieswerk und Spargelfeldern, an Andreas, den sie nur ein Mal geküsst hat, an ihre große Tochter Orla, die Gedichte raucht und Windharfen baut, an ihren Liebhaber Benno, der einem Deserteur auf der Spur ist und selbst abtrünnig wird. Und sie denkt an den kleinen Renaissance-Chor, den ihr Vater ins Leben rief, um seine schlafende Frau aus der Unterwelt zu singen. Marthe Grieß singt auch in diesem Chor, der immer nur das eine Lied probt: "Komm, schwerer Schlaf". Sie streift durch die Rheinauen, beobachtet die Graureiher und ihre Mitsänger. Keiner weiß, wer sie ist, aber es gibt ein Geheimnis, das sie alle miteinander verbindet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.11.2012

Katharina Hagenas neuer Roman erinnert Meike Fessmann an den alten. Wie "Der Geschmack von Apfelkernen" ist "Vom Schlafen und Verschwinden" voller Zeichen, Verweise, Zitate und verborgener Bedeutungen, berichtet die Rezensentin. Die Autorin lässt zahlreiche Figuren auftreten: die Schlafforscherin Ellen Feld und ihre häufig wechselnden Liebschaften; Ellens Tochter Orla, die den Gelüsten eines dieser Liebhaber zum Opfer gefallen ist; ein ganzer Chor, der an die griechischen Tragödien erinnern soll und viele mehr, fasst die Rezensentin zusammen. Aus drei wechselnden Figuren- und Erzählperspektiven wird eine Geschichte gesponnen, die sich über mehrere Jahre hinzieht. Fessmann ist das alles zuviel, der Roman kommt ihr überfrachtet vor. Die "fremden Federn" schmücken das Buch nicht ausreichend, um über seine Unbeholfenheit hinwegzutäuschen, findet sie. Fessmann hätte sich wenigstens ein paar Dinge gewünscht, die auch einfach Ding sein dürfen - ohne mit symbolischer Bedeutung aufgeladen zu werden.
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