Katja Schönherr

Marta und Arthur

Roman
Cover: Marta und Arthur
Arche Verlag, Zürich 2019
ISBN 9783716027806
Gebunden, 231 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Marta ist Schülerin, Arthur Referendar. Arthur interessiert sich für Marta, und Marta fühlt sich von Arthur angezogen - warum, weiß keiner von beiden so genau. Marta ist unerfahren und naiv, Arthur ein wortkarger Eigenbrötler. Trotzdem beginnen sie eine Affäre - und bleiben über 40 Jahre lang, bis zu Arthurs Tod, zusammen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 10.01.2020

Rezensentin Christel Wester kann Katja Schönherrs Debütroman trotz seiner unbehaglichen Grundstimmung nicht aus der Hand legen. Der "Anti-Liebesroman" erzählt in Rückblenden von Martas Leben, die, als Kind vom Liebhaber der Mutter sexuell missbraucht, während ihrer Schulzeit den 16 Jahre älteren Referendar Arthur kennenlernt und in einer toxischen Beziehung mit ihm alt wird. Die Rezensentin lobt, dass Schönherr dabei nicht, wie der symboltlastige Romananfang vermuten lasse, in melodramatische Strukturen verfalle, sondern ein sprachlich nüchternes Kammerspiel und Psychogramm schaffe - eindrucksvoll auch, wie makaber bis verstörend die Autorin Martas "Zurichtung" von Arthurs Leichnam nach seinem Tod beschreibt, findet Wester. So kommt es bei der Rezensentin zwar fast schon zur Ablehnung der Lektüre gegenüber, die die Autorin jedoch durch erzählerische Raffinesse wieder ausgleiche, erklärt Wester. Ein spannendes und "starkes Debüt" über Traumata und Verdrängung, schließt sie.