Kazuaki Takano

13 Stufen

Roman
Cover: 13 Stufen
Penguin Verlag, München 2017
ISBN 9783328101536
Kartoniert, 400 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Aus dem Japanischen von Sabine Mangold. Ein unschuldig wegen Mordes zum Tod Verurteilter soll hingerichtet werden. Der ehemalige Gefängnisaufseher Nangō und der auf Bewährung entlassene Jun'ichi erhalten den Auftrag, den wahren Täter zu finden. Für das ungleiche Ermittlerduo beginnt damit nicht nur ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, sondern beide müssen sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Kazuaki Takano stellt am Beispiel der in Japan noch angewandten Todesstrafe die Frage nach Schuld und Reue, nach dem Recht auf Vergeltung.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.04.2018

Über "13 Stufen" führt der Weg durch die japanischen Rechtsprechungsinstanzen, bevor eine Hinrichtung genehmigt wird, hat Rezensentin Michaela Brzezinka aus Kazuaki Takanos gleichnamigem Roman gelernt. Temporeich und spannend fand sie die Geschichte um einen ehemaligen Vollzugsbeamten, der auf eigene Faust ermittelt, um einen zum Tode Verurteilten vor dem Strang zu retten. Darüber hinaus schätzt sie den Kriminalroman als hochaktuell ein: Der schuldgeplagte Protagonist habe einmal in der trügerischen Gewissheit, Recht von Unrecht scheiden zu können, ein Todesurteil vollstreckt. Damit hält Takano der japanischen Gesellschaft in den Augen der Rezensentin den Spiegel vor, denn diese sei mehrheitlich nach wie vor für die Todesstrafe, so Brzezinka. Sie scheint den Roman insgesamt nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich gefunden zu haben.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 08.02.2018

Rezensent Elmar Krekeler kann am Ende dieses Romans aufatmen, denn weder lebt er in einem Land wie Japan, in dem es die Todesstrafe noch gibt, noch muss er entscheiden, wer in diesem Land und in diesem Fall schuldig ist und wer nicht. "13 Stufen" ist ein "moralisches Lehrstück" in Form eines Politthrillers, erklärt Krekeler: Es geht vor allem um Schuld und Strafe, darum, wem sie gebührt und warum. Und es geht um Japan und seine Gesellschaft. Ausgangspunkt der Handlung ist der brutale Mord an einem Ehepaar, lesen wir. Das Ermittlungs- und Erzählverfahren ähnelt einer archäologischen Ausgrabung: Nach und nach werden die Umstände aufgedeckt, am Ende dieser beklemmenden Geschichte jedoch steht man nur vor einem "gähnenden moralischen Hohlraum", so der Rezensent. Ein wenig hölzern ist die Geschichte allerdings schon, gibt der Rezensent zu, aber das liege ja in der Natur solcher Lehrstücke.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.02.2018

Carsten Germis ist fasziniert von Kazuaki Takanos Krimidebüt von 2001. Die in Japan längst anerkannte Klasse des Autors, seine Fähigkeit, wohl recherchierte, glasklare, analytische Erzählungen zu schreiben, kann Germis nur bestätigen. Die Geschichte um zwei Ermittler im Lauf gegen die Zeit bis zur Vollstreckung des Todesurteils gegen einen vermeintlichen Mörder vermag ihm der Autor mit besonderem Interesse am Thema Schuld und Sühne als klassisches Whodunit zu inszenieren. Lebendig und ohne Zeigefinger schildert er laut Rezensent das grausame Justizverfahren und bietet dem Leser Einblicke in die japanische Kultur.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.01.2018

Gebannt folgt Rezensent Tobias Gohlis dem versierten Drehbuchautor Kazuaki Takano ins Dickicht des japanischen Justizsystems. Das Rezept, durch Einfühlung für die Opfer auf Unrecht aufmerksam zu machen, geht auch hier auf, fährt der Kritiker fort, der diesen Thriller vor allem als Anklage gegen die in Japan nach wie vor ausgeübte Todesstrafe liest. Gohlis begleitet hier nicht nur den 13 Stufen durchlaufenden Prozess, der zu der Entscheidung führen soll, ob der mutmaßliche Mörder Ryo Kihara hingerichtet wird, sondern er folgt auch zwei Amateurermittlern, die den Fall neu aufrollen. Spannend und erhellend, meint er.
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