Paule Constant

Sex und Geheimnis

Roman
Cover: Sex und Geheimnis
Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783627001056
Gebunden, 222 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Michael Kleeberg. Die bildhübsche Studentin Candice aus Rosebud, Virginia, wurde grausam ermordet. Der vermeintliche Täter ist schnell gefunden: Candices letzter Liebhaber David Dennis wird vom Gericht zum Tode verurteilt. Zehn Jahre später wird die französische Schriftstellerin Aurore Amer auf den Fall David Dennis aufmerksam, dessen Hinrichtung für Ende des Monats angekündigt ist. Bei ihrer kriminalistischen Recherche stößt sie auf alarmierende Widersprüche und beginnt gemeinsam mit zwei weiteren Frauen um die Rettung des zum Tode Verurteilten zu kämpfen. Für diesen Roman wurde Paule Constant 2003 mit dem Menschenrechtspreis von amnesty international ausgezeichnet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.01.2004

Als "großen Thriller" feiert Rezensentin Julia Encke diesen Roman von Paule Constant. Die Autorin zeigt darin, meint Encke, wie es ist, "wenn das Leben in die Literatur einbricht": Als die französische Schriftstellerin Aurore, Gast an einer amerikanischen Südstaaten-Universität, die einen Roman über Hinrichtungen schreiben will, den zum Tod verurteilten David Dennis kennen lernt, ist ihr Romanprojekt schnell vergessen. Sofort ist sie von der Unschuld Davids, der vor zehn Jahren eine Studentin vergewaltigt und ermordet haben soll, überzeugt. Und tatsächlich fördert sie im Zuge ihrer Recherchen immer mehr Ungereimtheiten zu Tage. Allerdings stellen sich bei ihr auch leise Zweifel an der Unschuld Davids ein. Wie der Fall Aurore ins Taumeln bringt, findet Encke "eindrucksvoll" und "sehr spannend". Den deutschen Titel ("Sex und Geheimnis") hält sie allerdings für irreführend; um Sex nämlich geht es in dem Buch "ehrlich gesagt" nicht.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.12.2003

Nach Meinung des Rezensenten Thomas Laux bietet die Formel, der dieser Roman über die Todesstrafe folgt, wenig Neues: auf der einen Seite steht das Gesetz, auf der anderen die Empörung über die ungenaue Arbeit der Behörden. Dazu kommt das Engagement, das die Protagonistin, die sich auch noch in den zum Tode Verurteilten verliebt, aufbringt, um sein Urteil revidieren zu lassen. Hier liegt nach Meinung des Rezensenten auch der interessanteste Aspekt des Buch: Die Protagonistin muss "unter dem Druck der Verhältnisse ihre persönliche Ethik neu mobilisieren". Etwas irritiert ist Laux dagegen vom leicht "metaphysischen Touch", den das Buch zum Ende hin bekommt.
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