Kjell Westö

Geh nicht einsam in die Nacht

Roman
Cover: Geh nicht einsam in die Nacht
btb, München 2013
ISBN 9783442752829
Gebunden, 704 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Paul Berf. Helsinki, in den bewegten 68ern. Jouni, Ariel und Adriana könnten unterschiedlicher nicht sein und sind doch Freunde. Jouni kann sowohl reden als auch zuschlagen, er ist ein Mann mit einem ausgeprägten Sinn für Karriere. Ariel ist das genaue Gegenteil, ein stotternder Träumer mit musikalischem Talent. Zwischen ihnen steht Adriana: scharfsinnig, selbständig und nervös. Es ist ihre Idee, dass die drei eine Band gründen - und für eine Weile leben sie eine ménage a trois wie im Film "Jules et Jim". Aber dann trennen sich ihre Wege. Jouni geht in die Politik, Adriana wird zunehmend von Ängsten geplagt, und Ariel versinkt in seiner Drogensucht und geht nach Stockholm, wo er spurlos verschwindet. Zwanzig Jahre später beginnt ein Mann namens Frank Loman zu recherchieren, was mit den drei Freunden geschehen ist. Es gibt Berührungspunkte, nicht zuletzt ist er rettungslos in Adrianas jüngere Schwester Eva verliebt. Doch das ist nicht alles, sein eigenes Leben ist auf ungeahnte Art in vielem eine Fortsetzung ihrer Lebenswege...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 02.04.2014

Helsinki hat von nun an für den Rezensenten einen festen Platz auf der Karte literarischer Orte. Mit Kjell Westös mit diesem Band abgeschlossener Romantrilogie erhält laut Stephan Opitz aber ganz Finnland ein neues Gesicht. Der Autor erzählt anhand dreier Freunde nicht nur die Nationalgeschichte seiner Heimat, von der Staatsgründung über die Teilnahme am Zweiten Weltkrieg bis zur dauernden Randlagenerfahrung. Laut Opitz überzeugt der Roman auch mit einer Liebesgeschichte. Wie die drei Teile miteinander zusammenhängen und wie sich der Aufbau und die Dramaturgie des Textes gestalten, dazu schweigt sich der Rezensent leider aus.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.02.2014

Wie ein guter Pop-Song erscheint dieser Roman um die Freundschaft eines finnlandschwedischen Musikertrios in den 50er und 60er Jahren dem Rezensenten. Die Tristheit Helsinkis der Nachkriegszeit klingt darin für Cord Aschenbrenner an, ebenso die verzweifelte Hoffnung der Jugend, so einem Setting zu entfliehen. Aschenbrenner stimmt das Buch nostalgisch, weil es dem Leben abgeschrieben scheint. Die Themen Freundschaft, Liebe, Jugend, der Drang nach Freiheit und die Kulisse Helsinkis haben es dem Rezensenten sichtlich angetan.