Klaus Kordon

Hundert Jahre und ein Sommer

Cover: Hundert Jahre und ein Sommer
Beltz und Gelberg Verlag, Weinheim 1999
ISBN 9783407808578
Gebunden, 392 Seiten, 18,41 EUR

Klappentext

Kurz bevor das 20. Jahrhundert zu Ende geht, schreibt die Studentin Eva Seemann einen langen Brief an ihre Ururgroßmutter. Eva weiß von dieser Hermine kaum mehr, als dass sie seit über fünfzig Jahren tot ist; und es gibt nicht einmal mehr ein Grab. Aber Eva besitzt ein Foto von ihr, und der jungen Frau, die es zeigt, fühlt sie sich merkwürdig nahe. "Liebes Minchen" beginnt sie ihren Brief und erzählt vom letzten Sommer: wie sie und Grigorij sich ineinander verliebt haben, wie sie zum ersten Mal ihren Großvater Robert, Minchens Enkel, in Berlin besuchte und was sie in der wiedervereinigten Stadt über ihre Familiengeschichte herausgefunden hat.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.10.1999

Durchaus wohlwollend bespricht Reinhard Osteroth diesen neuen Band Klaus Kordons. Als Spezialist für Romane mit historischen Themen, gelinge es Kordon auch diesmal, spannend zu erzählen und geschichtliches Interesse zu fördern. Die Konstruktion des Buches, das Nachsinnen und Spurenverfolgen von Familiengeschichte innerhalb eines historischen Kontextes, hält der Rezensent für zugkräftig. Allerdings ist er der Ansicht, dass die Figuren und Dialoge im Übermass illustrativ seien, und dass Kordon bisweilen dem Druck nachgegeben habe, zu viel historischen Stoff in der Erzählung unterzubringen. Und dies ganz unnötigerweise, denn die eigentliche Stärke des Buches liege doch ohnehin mehr im Beiläufigen.
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