Klaus Pohl

Sein oder Nichtsein

Roman
Cover: Sein oder Nichtsein
Galiani Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783869712437
Gebunden, 288 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Klaus Pohl erzählt in seinem Buch von der Entstehung eines wirklich großen Kunstwerks, der denkwürdigen "Hamlet"-Inszenierung des Starregisseurs Peter Zadek aus dem Jahr 1999 mit der Schauspielerin Angela Winkler als Hamlet. Mit zu diesem kleinen Wunder hat sicher beigetragen, dass der Autor Klaus Pohl als Schauspieler in der Rolle des Horatio selbst Teil der Inszenierung war und so an den monatelangen Probenarbeiten in Straßburg teilgenommen hat. Und so erlebt der Leser, wie sich eine Gruppe der besten Theaterschauspieler der letzten Jahrzehnte - Angela Winkler, Ulrich Wildgruber, Otto Sander, Eva Mattes u. a. - auf eine Reise ins Unbekannte begibt. Dabei erlebt er ein Abenteuer nach dem anderen, heftige Kämpfe und zarte Liebesgeschichten, Wut und Hingabe, Konkurrenz und Freundschaft, Hysterie und Selbstzweifel, Tragödien und Komödien und am Ende das unvergleichliche Glück des Entdeckens und Gelingens. Und dies nicht nur auf der Probebühne, sondern im Leben aller Beteiligten vom Regie-Zampano bis zum Bühnenbildner und der Souffleurin … Zugleich ist Klaus Pohls Roman dieser Inszenierung eine Geschichte voller überraschender Wendungen und intimer Porträts.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.11.2021

Rezensent Bernd Noack bekommt mit Klaus Pohls Roman "Sein oder Nichtsein" Einblick in die Theaterwelt und in die verrückten, dramatischen Proben für Peter Zadeks Hamlet-Version mit Angela Winkler in der Hauptrolle im Jahr 1999. Der Autor und Schauspieler, der selbst an diesem Stück in der Rolle des Horatios mitwirkte, erzählt darin "süffig und bisweilen auch kühn erfunden", wie der Rezensent meint, von der rüden Arbeits- und Umgangsweise des Regisseurs. Damit bekommt man Noack zufolge einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen, denn Pohl zufolge mag Zadeks Wüten heute verpönt sein, damals empfand er es als recht komisch und intellektuell durchaus anregend. Pausenlose Proben, bedingungslose Selbstaufgabe? Heute undenkbar, weiß Noack.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.09.2021

Rezensentin Claudia Ingenhoven hat sichtlich Spaß mit diesem Roman "wie ein Familienfest", voller Krisen, Alkoholabstürze und saftiger Beleidigungen. Klaus Pohl erzählt hier von der Probezeit für die erfolgreiche Hamlet-Inszenierung von Peter Zadek, bei der Angela Winkler den Hamlet und Pohl selbst den Horatio spielte. Unterhaltsam und humorvoll, so Ingenhoven, berichtet Pohl dabei vom ungnädigen Umgang des Regisseurs mit den Schauspielern und den Schauspielern untereinander ("zu fett" oder "zu dumm" für die Rolle), von Angela Winklers Fluchten, aber auch vom gegenseitigen Beistand, wenn es ernst wurde. Ein "poetischer" Roman und eine Liebeserklärung ans Theaterspielen und an den Schauspieler Ulrich Wildgruber, so Ingenhoven, an dessen Ende sie "heulen könnte".

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.09.2021

Rezensent Ijoma Mangold zuckt auf der ersten Seite des Theaterromans "Sein oder Nichtsein" von Klaus Pohl zusammen. Das liegt daran, dass der Autor und Schauspieler den Theaterregisseur Peter Zadek, dessen legendäre Hamlet-Inszenierung des Jahres 1999 im Buch beschrieben wird, als Zampano bezeichnet. Und obwohl das laut Mangold sehr schief gehen kann, gelinge es Pohl doch, bewusst und intendiert mit der Bezeichnung zu spielen: Zadeks Wutausbrüche waren berüchtigt, Psychoterror würde man dazu heute in der #metoo-Ära sagen. Aber so einfach ist es doch auch nicht, denn gleichzeitig entstand mit dieser Inszenierung etwas ganz Großartiges, liest Mangold. Vielleicht lassen sich existenzielle Erfahrungen wie diese nicht einfach so in einen Verhaltenskodex pressen? Risiko, denkt sich Mangold, gehört zum Leben auch dazu. Für ihn ist das Buch ein "schockierend brillanter" Roman.

Themengebiete