Larry Sultan

The Valley

Cover: The Valley
Scalo Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783908247791
Gebunden, 132 Seiten, 75,00 EUR

Klappentext

Since 1998, San Francisco has returned time and again to porn sets in the San Fernando Valley in Los Angeles to create this dense series of photographs of middle-class homes invaded by the porn industry. But The Valley is by no means a documentary on porn filmmaking-the lush and intricate images adroitly play with artifice and reality and add up to an elliptical narrative circling around the concepts of "home? and "desire,? their tense and intricate relation. These images of homes and gardens, porn actors and film crews, studio and location shootings are an ambiguous meditation on suburbia and its trappings, family and transgression, loss and desire, the utopias and dystopias of middle-class lifestyle. The Valley and its many-layered photographs outline the complexity of domestic life at the beginning of the 21st century, opening up new perspectives for photography in the innovative combination of staged and documentary photographs.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.10.2004

Ganz "erstaunliche Bilder" ergeben sich, wenn der Fotograf Larry Sultan nicht die bürgerliche Fassade des San Fernando Valley ablichtet und auch nicht die falsche Glitzerwelt der "vorgetäuschten Dauerlust" der Pornofilme, sondern wenn er die "Pausen" bei der Pornoproduktion in seinen Fotos festhält, so Holger Liebs begeistert. Darin seien "verräterische Momente" eingefangen, schreibt er fasziniert, die den begeisterten Rezensent zugleich an William Egglestons Fotografien vom amerikanischen Mittelstand wie an die todtraurige "Ballad of Lucy Jordan" von Marianne Faithful erinnern.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.09.2004

Mit "The Valley" ist das Fernando Valley im Becken von Los Angeles gemeint, erläutert Ulf Erdmann Ziegler, wo Larry Sultan die Belegschaften verschiedener Porno-Produktionen in ihrem geborgten bürgerlichen Ambiente besucht und fotografiert hat. Damit ist es dem Fotografen gelungen, schreibt der Rezensent verärgert, "sich dem letzten Schrei des dokumentarischen Codes anzuhängen", einem Code, dem das "Geliehene und Halbgestellte als besonders echt und tief gilt", erklärt Ziegler. Soeben wurden Sultans "Valley"-Bilder, die schon durch wichtige amerikanische Galerien getourt sind, durch Aufnahme ins San Francisco MoMA geadelt, berichtet Ziegler weiter. Der Rezensent begründet seine Verärgerung damit, dass Sultan sich jahrelang mit der Kritik des Mittelstandes beschäftigt habe und dabei die Abgründe der Pornoindustrie beflissentlich übersehen habe. Außerdem sei das Thema nicht neu, mosert er weiter, schon Ken Probst und Jeff Burton hätten sich Ende der 90er spöttisch mit der "genitalen Industrie Hollywoods" beschäftigt - da hat die politisch-korrekte Wendung des Kunstprofessors gerade noch gefehlt, kommentiert Ziegler sarkastisch. Die Betrachter des Bandes müssten erst dem Selbstbetrug des Autors auf die Spur kommen, warnt er, bevor sie bei der dem Genre eigenen Geschmacklosigkeit der Bilder auf ihre Kosten kämen.
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