Lavinia Greenlaw

Eine Theorie unendlicher Nähe

Gedichte. Englisch - Deutsch
Cover: Eine Theorie unendlicher Nähe
Edition Lyrik Kabinett, München 2018
ISBN 9783446260160
Gebunden, 104 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Wiebke Meier. Ob Lavinia Greenlaw über griechische Mythen, das Ende einer Ehe oder Albert Einsteins Realität ohne Fixpunkt schreibt, stets interessiert sie das Vorläufige. Sie beschreibt den Moment, in dem die Wahrnehmung sich bildet und Landschaften - reale und imaginierte - entstehen. Greenlaws Gedichte sind geprägt von der für sie typischen Verbindung von wissenschaftlichem und poetischem Denken. Und sie verbergen die menschliche Verzweiflung mit solcher Ironie, dass "ein Fremder uns für selig halten könnte".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.02.2019

Angela Schader attestiert der britischen Dichterin Lavinia Greenlaw ein Händchen für das Setzen von Worten, so als wären sie "auf Nervenbahnen graviert". Um Liebe und Verlust kreisen viele der Texte im Band, erklärt Schader, und erkennt eine empfindsam wie selbstbewusst vorgetragene weibliche Perspektive, auch wenn das Ende der Liebe höchst beklemmend verhandelt wird. Wenn der zweite Teil des Bandes sich Landschaften zuwendet, findet Schader die Rätselhaftigkeit mitunter zu weit getrieben. Wie Wiebke Meiers Übersetzung damit zurechtkommt, scheint ihr bemerkenswert und anhand der zweisprachigen Ausgabe für die Leserin gut nachzuvollziehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.01.2019

Rezensent Christian Metz lässt sich von der Dichterin Lavinia Greenlaw das gesamte Spektrum der Beziehungsmodalitäten der Liebe ausbuchstabieren. Dass die Autorin dabei keineswegs auf Eindeutigkeiten abzielt, sondern in ihren Gedichten die klare Unbestimmtheit pflegt, weiß Metz zu schätzen. Greenlaws Sprachbewegung, laut Rezensent schön zu entdecken in der vorliegenden zweisprachigen Ausgabe, spürt den Erscheinungen einer unartikulierten Welt nach, ohne ihr Geheimnis zu verraten, findet Metz.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2018

Nico Bleutge ist ein großer Bewunderer der englischen Dichterin Lavinia Greenlaw, deren Poetologie er in seiner Besprechung ausführlich herausarbeitet. Zum einen findet er in ihrer Lyrik eine starke Erfahrung von Präsenz, die durchaus als Euphorie wahrgenommen werden könne, aber immer auch als Gegenteil. In ihren Assoziationen, führt Bleutge zudem aus, seien die Verknüpfungen ebenso wichtig wie die Lücken. Und schließlich betont der Kritiker, dass die Dichterin immer aus verschiedenen Sprachspeichern schöpfe. Einer Übersetzerin verlangten diese Gedichte hohe Kunst ab. Wiebke Meier treffe die Tönung der Gedichte genau und vollziehe auch die Verschiebung der einzelnen Bedeutungsebenen gut nach, beobachtet der Rezensent, der die Übertragung nur manchmal zu nah am englischen Satzbau sieht.
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