Leo Malet

Makabre Machenschaften am Boul' Mich'

Nestor Burma im 5. Arrondissement
Cover: Makabre Machenschaften am Boul' Mich'
Distel Literaturverlag, Heilbronn 2008
ISBN 9783923208869
Gebunden, 216 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Katarina Grän. Ein Medizinstudent wird tot in seinem Auto aufgefunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Die Geliebte des Toten, eine Schauspielschülerin, glaubt fest daran, dass es sich um Mord handelt, und beauftragt Nestor Burma, den Mörder zu finden. Auf der Suche nach der Wahrheit taucht er in die Szene vom Quartier Latin ein.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.05.2009

Rezensent Georg Renöckl feiert die Neuübersetzung dieses Romans von Leo Malet als Chance zur Neu- oder Wiederentdeckung eines Pariser Originals. Der im Quartier Latin spielende Krimi um eine Tänzerin und den fragwürdigen Selbstmord ihres Freundes, der Privatdetektiv Nestor Burma auf den Plan ruft, dient Renöckl als Reiseführer in ein vergangenes Paris. Mit dem Buch (und den mitgelieferten Stadtplänen) in der Hand spaziert Renöckl durch die Arrondissements und staunt über die sich ständig verändernde Stadt. Im Text stößt er auf ein so pittoreskes wie pervertiertes Quartier Latin, geprägt von Alltagsrassissmus. Die Brutalität der Handlung scheint ihm durch den Reiz des Lokalkolorits allerdings abgefedert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.01.2009

Zum letzten Mal schreibt Friedrich Ani seine Krimikolumne. Und holt noch einmal zum Lob aus für einen Klassiker. Die Neuauflage der Nestor-Burma-Krimis von Leo Malet im Distel-Verlag hält er für eine gute Tat. Für Ani hat der vorliegende Roman in der Übersetzung von Katarina Grän auch nach 50 Jahren nichts von seiner Ironie, seinem Irrwitz und seiner Eigenwilligkeit des Spannungsaufbaus verloren. Und erscheinen die Methoden des diesmal im 5. Pariser Arrondissement wirkenden Detektivs doch mal etwas altmodisch, die Bereitschaft des Autors zum Spiel mit den Konventionen des Genres und seinen großen amerikanischen Kollegen, bietet laut Ani genug Anarchie, um die Lektüre zum "puren Vergnügen" werden zu lassen.
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