Lili Elbe, Harald Neckelmann (Hg.)

Die Geschichte von Lili Elbe

Ein Mensch wechselt sein Geschlecht
Cover: Die Geschichte von Lili Elbe
be.bra Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783898091633
Gebunden, 368 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

40 Schwarzweißabbildungen. In den 1920er Jahren führt der dänische Maler Einar Wegener mit seiner Frau Gerda, einer ebenfalls erfolgreichen Künstlerin, ein bewegtes Leben zwischen Dänemark, Frankreich und Italien. Als Gerda ihn eines Tages bittet, ihr in Frauenkleidern Modell zu stehen, setzt sie eine Entwicklung in Gang, deren Ende sich keiner von beiden vorstellen kann. Zum Spaß tritt Einar immer öfter bei gesellschaftlichen Anlässen als geheimnisvolle Frau namens "Lili" auf. Doch aus dem Spiel wird bald ein ernster innerer Konflikt. Schmerzhaft ringt Einar um seine Identität, bis er sich schließlich in Berlin und Dresden mehreren Operationen unterzieht, um fortan als Lili Elbe weiterzuleben. Neuausgabe des Bestsellers von 1932 - Mit einem Nachwort von Rainer Herrn.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 21.12.2019

Marianna Lieder liest den von Harald Neckelmann herausgegebenen Transgender-Bestseller der Weimarer Zeit mit gemischten Gefühlen. Die Geschichte der ersten Geschlechtsumwandlung als Lebensbeichte klingt für sie von heute aus nicht sehr emanzipatorisch, sondern stellenweise betulich. Die Energie, die eine derartige Selbstermächtigung um 1930 bedeutet haben muss, muss sich Lieder immer wieder in Erinnerung rufen. Mit seinem konventionellen Frauenbild und der "arztromanhaften Backfischseligkeit", die Lieder die Leitdiskurse der Zeit vergegenwärtigen, ist das Buch für die Rezensentin durchaus eine Herausforderung. Wer genau es eigentlich verfasste, außer Lili Elbe alias Einar Wegener laut Lieder mindestens drei weitere Personen, darüber schweigen Einleitung und Kommentar sich leider aus, erklärt die Rezensentin.