Lilli Thal

Die Puppenspieler von Flore

(ab 14 Jahre)
Cover: Die Puppenspieler von Flore
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2015
ISBN 9783836958011
Gebunden, 480 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Zwanzig Jugendliche werden vom coronischen Geheimdienst entführt und in ein Wüstencamp gebracht. Dort bereitet man sie auf ihre Mission vor, in der gefährlichsten Militärdiktatur der Welt zu spionieren: in Flore, Coronas Erzfeind. Vor Ort erwartet sie ihr Leader, ein Agent, der von einer einzigen Idee besessen ist: den mächtigen Marschall Utuk, Chef des florischen Geheimdienstes, zu stürzen. Tamaso wird in das Haus des Marschalls eingeschleust. Ein Ort des Schreckens und des Lichts: Während im Keller gefoltert und gemordet wird, wird im zweiten Stock Puppentheater gespielt. Aber auch die Puppenspieler spielen buchstäblich um ihr Leben - genau wie Tamaso und die anderen jungen Agenten. Putschversuche, Verräter, doppeltes Spiel: Ihre Mission wird zum Tanz auf dem Vulkan. Und nicht alle werden überleben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.02.2016

Rezensentin Andrea Lüthi kann es sich nicht bequem machen in der fantastischen Welt des Bösen, die Lilli Thal in ihrem Buch anlegt. Nicht mit wohligen Schauern über verfeindete Staaten, Putschversuche und geheime Folterkeller also, meint Lüthi. Stattdessen folgt sie der Geschichte des von der Autorin als vielschichtige Persönlichkeit angelegten 16-jährigen Ich-Erzählers, der im Buch eine paramilitärische Ausbildung durchlaufen muss, mit nicht nachlassender Spannung. Laut Lüthi liegt das an der Nähe des Textes zum realen Geschehen in Krisen- und Kriegsgebieten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2015

Für Siggi Seuß gehört Lilli Thal zu den großen Autorinen der zeitgenössischen Jugendliteratur - und in ihrem neuen Buch sieht er seinen Eindruck vollends bestätigt. In einer fiktiven, halbmodernen Welt mit Staaten, die an die USA und Nordkorea erinnern, sei die Geschichte der "Puppenspieler von Flore" angesiedelt, so Seuß, und dabei durchgehend fesselnd erzählt. Die Figuren seien in ihrer Psychologie fein gezeichnet, befindet der Kritiker, und die Handlung derart gekonnt konstruiert, dass nirgendwo ein Gerüst zu entdecken sei. Thals Sprache sei nah am Leben und stilsicher, sogar poetisch, schwärmt Seuß weiter und fragt rhetorisch: "Wann gab es zuletzt ein Jugendbuch von prosaischer Länge, das einen so in die Handlung zog?"
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