Linn Ullmann

Wenn ich bei dir bin

Roman
Cover: Wenn ich bei dir bin
Droemer Knaur Verlag, München 2002
ISBN 9783426196106
Gebunden, 288 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Ein Mann und eine Frau balancieren auf dem Dach eines Hauses. Plötzlich stürzt die Frau in die Tiefe. Hat Martin sie gestoßen, oder ist Stella gesprungen? Dies herauszufinden ist die Aufgabe der Polizistin Corinne. Sie befragt den Ehemann Martin, die Töchter Amanda und Bi und einen Freund Stellas, den alten Axel Grutt. Bei ihren Nachforschungen erfährt Corinne nicht unbedingt viel über Stella, und am Ende bleibt die Tat auch ungeklärt. Dafür erzählen die Befragten um so mehr über ihre eigenen Sorgen und Träume ...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.03.2003

Die Autorin ist die Tochter des Regisseurs Ingmar Bergmann. Das erklärt für Kristina Maidt-Zinke den Hang Linn Ullmanns zu psychologischen Abgründen im zwischenmenschlichen Beziehungsgeflecht. Doch auch an Formbewusstsein kann es Ullmann mit ihrem Vater aufnehmen, meint die Rezensentin. Geschickt balanciere die Autorin zwischen direkter Beschreibung und bloßen Andeutungen und schaffe es so, das Interesse an den Figuren wach zu halten und Mitgefühl für sie zu erzeugen. Indem sie den Bericht über das Geschehene auf mehrere Stimmen verteilt, erzeugt sie ein fast suggestiv wirkendes Kaleidoskop verschiedenster Empfindungen und Sichtweisen, berichtet Maidt-Zinke anerkennend. Jeder sei heillos gefangen in seiner Welt - "oder in seiner eigenen Hölle, wie man bei einem Bergmann-Film sagen würde". Ein bisschen wirken all diese unglücklich liebenden Menschen allerdings auch "wie aus Papas Kino entsprungen", schreibt die Rezensentin. Freudianisch angehaucht das ganze und ein bisschen dick aufgetragene Symbolik, meint Maidt-Zinke. Diese kleinen Fehler sieht sie jedoch durch die Wärme und Einfühlungskraft der Autorin ausgeglichen.
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