Lukas Hartmann

Ins Unbekannte

Die Geschichte von Sabina und Fritz. Roman
Cover: Ins Unbekannte
Diogenes Verlag, Zürich 2022
ISBN 9783257072051
Gebunden, 288 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Sabina kommt aus Russland nach Zürich, um sich in der psychiatrischen Klinik von Dr. C.G. Jung behandeln zu lassen. Und wird seine Geliebte. Fritz, der Sohn eines Schreiners, träumt von einer besseren Gesellschaft, bringt die Schweiz an den Rand einer Revolution und rettet Lenin in Russland das Leben. Beide sind sie mutig, widersprüchlich, zerrissen, betreten unaufhörlich Neuland. Ihre Schicksale kreuzen, spiegeln sich - und verlieren sich im Dunkel der europäischen Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.12.2022

Rezensentin Rose-Maria Gropp schätzt Lukas Hartmanns neuen Roman für seinen hohen thematischen Anspruch und die gekonnte Verarbeitung. Er erzählt abwechselnd vom Schicksal zweier historischer Persönlichkeiten: mit Rückblenden von Fritz Platten, einem Schweizer Kommunisten, der 1923 in die Sowjetunion auswanderte und unter Stalin ins Arbeitslager kam; chronologischer dagegen von der russisch-jüdischen Sabina Spielrein, die als Patientin in einer Zürcher Nervenanstalt eine Affäre mit ihrem behandelnden Arzt C.G. Jung einging und später selbst Psychoanalytikerin wurde. Wie Hartmann diese schweren Themen "fesselnd" und einfühlsam erzählt und dabei die Struktur des Terrors hervorkehrt, dem beide zum Opfer fielen, imponiert der Kritikerin. Besonders die Darstellung Sabina Spielreins und ihrer Beziehung zu Jung und dessen Mentor Freud hält sie für gelungen; ihr merkt Gropp das aufrichtige Interesse des Autors an der Porträtierten stark an. Keine leichte, aber eine sehr lohnenswerte Lektüre, lobt sie.
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