Marianne Jungmaier

Gesang eines womöglich ausgestorbenen Wesens

Cover: Gesang eines womöglich ausgestorbenen Wesens
Otto Müller Verlag, Salzburg 2024
ISBN 9783701313167
Gebunden, 63 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Mit "Gespräch unter zwei Arten" ist eines der Gedichte dieses Bandes betitelt und es zeigt, worum es der Autorin hier geht: Mensch und Natur kommen ins Gespräch, treten in Dialog, blicken respektvoll auf ihr Gegenüber. Nie wird die Natur gezähmt oder untergeordnet, vielmehr schöpft das Ich Kraft aus den Begegnungen, aus den elementaren Erfahrungen einer Wanderung, aus den Energien des naturgegebenen Kreislaufs. Es sind Begegnungen voller Zuneigung und Weitsicht, wenn Hände sich an Baumrinde legen und Wurzeln nachfolgen, wenn der Blick sich im lichten Grün der Blätterkrone verliert oder das lyrische Ich die Weisheit der Bäume in den Jahresringen erspürt. Im oszillierenden Raum zwischen alten Bäumen, wo sich Ruhe und Sicherheit finden, lässt es sich gut beheimatet sein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.08.2024

Christian Metz sinniert über die (imaginierte) Beziehung von Mensch und Natur, wie sie Nietzsche einst humoristisch bedachte. Marianne Jungmaiers neoromantische Gedichte sprechen laut Rezensent dagegen von echter Begegnung auf Augenhöhe zwischen Tier, Pflanze und Mensch, sei es in einer "Atemgemeinschaft" oder im Pulsieren von Herz und vegetativen Leitbahnen. Die "strenge Kuratierung" der Texte und die begleitenden Illustrationen von Ursula Kiesling bieten Metz lyrischen Genuss, auch wenn er zweifelt, ob der Band für die Beantwortung "aktueller ethischer Fragen" hilfreich sein kann.
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