Markus Wild

Tierphilosophie zur Einführung

Cover: Tierphilosophie zur Einführung
Junius Verlag, Hamburg 2008
ISBN 9783885066514
Kartoniert, 232 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Was unterscheidet Mensch und Tier? Denken Tiere? Haben Tiere Rechte? Das sind die drei zentralen Fragen der Tierphilosophie. Die vorliegende Einführung konzentriert sich auf die ersten beiden Fragen und entwirft zum ersten Mal einen Ansatz, in dem Tiere konsequent zum Ausgangspunkt philosophischer Reflexion werden. Tiere sind denkende Wesen, und der Mensch ist schon als Tier ein denkendes Wesen. Allerdings unterscheidet er sich dadurch vom Tier, dass er eine kulturelle Welt hervorgebracht hat, die ihn weit über das tierliche Bewusstsein hinausblicken lässt. Ausgehend von neuen Untersuchungen aus der Verhaltensforschung zu Affen, Krähen und anderen Tieren und den Überlegungen von Philosophen wie Descartes, Darwin, Davidson, Dretske oder Derrida spannt dieser Band ein Panorama des Nachdenkens über Tiere auf, das auch den Blick auf den Menschen verändert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.11.2008

Als anspruchsvoll und kompetent lobt Rezesentin Hilal Sezgin das Buch des Berliner Philosophen über die Grenze zwischen Mensch und Tier. Es gehe um die Vorbedingungen dieser Beziehung ebenso wie die grundsätzliche Frage, ob ein Mensch lediglich ein durch das Denken erweitertes Tier sei. Wild referiere repräsentative Positionen von Philosophen, Kognitionswissenschaftern und Biologen, und zwar, wie die Rezensentin findet, ausführlich und fair. Dass der Begriff "Tierphilosophie" nicht immer ganz präzise und eindeutig verwendet wird und auch zwischen Darstellung und Interpretation mitunter wenig unterschieden wird, verwirrt die Rezensentin mitunter.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.09.2008

Überzeugend findet Eva Weber-Guskar diese Einführung in die Tierphilosophie, die Markus Wild vorgelegt hat. Sie attestiert dem Autor, einen klaren, gut lesbaren Überblick über die tierphilosophische Diskussion zu geben und die unterschiedlichen Positionen und Argumentationen verständlich zu machen. Zudem schätzt sie das Buch als gelungenes Beispiel von Interdisziplinarität, bezieht Wild doch Psychologie, Ethnologie und verschiedene Spielarten der Philosophie mit ein. Einen zentralen Punkt sieht sie in den Ausführungen über die Fähigkeit von Tieren zu denken, die strukturell der des Menschen vergleichbar sei, und der kritischen Auseinandersetzung mit der These, Denken sei an Sprache gebunden. Den Unterschied von Tier und Mensch sehe Wild eher in der Fähigkeit des Menschen, eine Welt aus selbstgeschaffenen Kulturdingen zu schaffen. Die Fragen der Tierphilosophie führen in ihren Augen zurück auf die "großen Fragen der Philosophie nach Bewusstsein, Wissen und Sprache".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.2008

Als "exzellente" Einführung in die Tierphilosophie empfiehlt uns Helmut Mayer den Band des Philosophen Markus Wild. Im Zentrum des Buches stehen für ihn die beiden miteinander verbundenen Fragen nach den mentalen Befähigungen der Tiere und nach den menschlichen "Alleinstellungsmerkmalen". Wie Wild seine Maximen entlang der aktuellen Forschung entwickelt und Mensch und Tier einander nahebringt, ohne zu nivellieren, findet Mayer "gut überlegt". Und wenn Wild über "weite Bögen" mit Heidegger und Derrida, doch "umsichtig" und "ohne akademische Schwerfälligkeit" schließlich zu einer Definition gelangt, in der wir als Zeigende erscheinen, erkennt der Rezensent: Nachdenken über Tiere heißt Nachdenken über uns selbst.
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