Martin Amanshauser

Nil

Roman
Cover: Nil
Deuticke Verlag, Wien 2001
ISBN 9783216305862
Broschiert, 189 Seiten, 13,80 EUR

Klappentext

Wien im Jahr 2010: Fünf Tage vor der Nationalratswahl bekommt Fiona, 21, Fotografin für das Boulevardblatt Bunter Hund, einen unmoralischen Geheimauftrag. Es geht um eine äußerst pikante Reportage über einen führenden Politiker des Landes.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.07.2001

Das Buch hat bei der Rezensentin Wirkung gezeigt. Tanja Dückers ertappte sich dabei, im Geiste ebenso bösartige Gespräche zu führen wie die weibliche Protagonistin aus Martin Amanshauser Politsatire "Nil". Irgendwo zwischen Politthriller, Frauenroman und Satire verortet Dückers den ins Jahr 2010 verrutschten Roman, der dennoch als weiterer Versuch eines österreichischen Intellektuellen gezählt werden kann, auf die politischen Veränderungen in seinem Land zu reagieren. Da stehen Nationalratswahlen an, da gilt es einen Politiker mit pikanten Nacktfotos zu entlarven. Besonders beeindruckt hat Dückers die Fähigkeit des Autors, aus Frauenperspektive zu schreiben. Typisch für ihn seien "starke Frauen", analysiert die Rezensentin, die eher androgyne als männliche Züge aufweisen: sie streiten, rauchen, reden über Popmusik und reflektieren ihre Gefühle. Vor allem sind sie mit Amanshausers "frivolem Witz" ausgestattet, der den ganzen Roman für Dückers zu einer ansprechenden Lektüre macht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.04.2001

Martin Amanshauser erzählt eine in der nahen Zukunft spielende Geschichte, die sowohl Krimi als auch eine "mitunter recht witzige Satire auf Österreich" ist und von der sich Rezensent Karl-Markus Gauß offensichtlich gut unterhalten fühlt. Jedenfalls nennt er die "ausgelassene" Erzählung ein "schönes Stück barockes österreichisches Welttheater". Auch gehe es bei allem Zynismus oft genug "gut gelaunt und derb fleischlich" zu. Damit sieht Gauß den Autor in guter Gesellschaft - die österreichischen Autoren um die 30 lassen reichlich Blut fließen, meint er und verspricht in diesem Roman eine "beherzte Kastration".