Martin Mosebach

Das Leben ist kurz

Zwölf Bagatellen
Cover: Das Leben ist kurz
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2016
ISBN 9783498042912
Gebunden, 160 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Planvoll oder zufällig, hier kommen sie zusammen, Menschen von allen Ecken und Enden des Lebens: eine Malerin, die über den Aufbau eines Stilllebens (Kiesel und Koralle, Schmetterling, Perle und Taubenei) mit einer Freundin streitet; ein Junge auf einem Fahrrad, glücklich dahinrasend wie außerhalb der Zeit; eine Liebhaberin des Weins, die sich auf dem Sterbebett endlich die kostbare, seit Jahrzehnten aufgesparte Flasche bringen läßt; ein Mann vor einem Spalt im Vorhang einer Umkleidekabine, gebannt erlebend, wie sich der Spalt erst mit einem warmen Farbton füllt, dann mit gerundeten Formen, dann mit dunklen Linien - eines Beins?, eines Arms? -, die sich vor seinen Augen hin und her bewegen, "langsam und schwimmend wie ein Wels am Grund eines Flusses". Die Miniaturen dieses Buchs erfassen die Welt in Augenblicken, die unser Leben vor allem ausmachen, die Augenblicke, in denen man, beglückt oder überrascht, etwas von seiner Kürze und Unwiederholbarkeit begreift.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.08.2016

Mit seinen unter dem Titel "Das Leben ist kurz" erschienenen zwölf Bagatellen treibt Martin Mosebach das konservative Erzählen auf die "ironische Spitze", bemerkt Burkhard Müller. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut, etwa im Stück über Harry Graf Kessler, den etwas mehr erzählerische Distanz vor unfreiwilliger Komik bewahrt hätte, gibt der Kritiker zu Protokoll. Wenn Mosebach dann aber leicht und heiter den Besitz von Fahrrädern mit der Haltung von Katzen vergleicht, ist der Rezensent wieder ganz bei ihm. Wer so genau hinsieht, wie Mosebach, erhält "überraschende Einblicke ins Herz der Welt", schwärmt Müller.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.08.2016

Ulrich Greiner ist erklärter Mosebach-Fan und so freut es ihn besonders, dass neben dem neuen Roman "Mogador" auch noch ein Erzählband mit "Zwölf Bagatellen" erschienen ist. Allein, mit welcher Sorgfalt und Sprachgewalt Mosebach hier Glossen, historische Fantasien, Miniatur-Romane und "groteske" Erzählungen komponiert, verzückt den Rezensenten. Seine poetische Fantasie muss er vom Vater haben, glaubt Greiner, der in einem der wunderbaren, autobiografischen Stücke nachliest, wie der Vater ein von ihm organisiertes Silvester-Feuerwerk im Nebel und mit lauter Blindgängern noch Jahre später als "überwältigendes" Erlebnis preist.