Martin Simons

Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon

Roman
Cover: Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon
Aufbau Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783351037888
Gebunden, 186 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

An einem grauen Dezembernachmittag entgleitet Martin Simons mitten auf der Straße die Kontrolle über seinen Körper. Statt Weihnachten mit seiner jungen Familie zu verbringen, findet er sich auf der Intensivstation eines Krankenhauses wieder: Jederzeit kann der Finger aus Blut auf seinem Ausschalter, wie eine Ärztin es formuliert, sein Leben beenden. Während die Ärzte nach Gründen für die Hirnblutung suchen, geraten die inneren Kontinente des Erzählers in Bewegung. Der Beginn einer persönlichen Wandlung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.12.2019

Rezensent Andreas Platthaus ist nicht damit einverstanden, dass Martin Simons Buch als Roman gekennzeichnet wurde, denn seiner Meinung nach ist es eindeutig dem hierzulande noch nicht ganz etablierten Genre des Memoir zuzurechnen: Der Erzähler berichtet aus der Ich-Perspektive von seiner ungewissen Zeit in einem Berliner Spital, wobei jedes seiner Erlebnisse sowie die Details zu seiner Person identisch mit denen des Autors sind, erklärt der Kritiker. Als autobiografisches Zeugnis gelesen, erscheint der Band dem Rezensenten deutlich beeindruckender, weil die Gedanken zu Krankheit und Tod darin dann als wahrhaftige angenommen werden müssen, etwa wenn der Erzähler sich mit Hölderlins "Hälfte des Lebens" auseinandersetzt. Was als Fiktion schnell abgeschmackt oder zu "bildungsbeflissen" wirken würde, komme erst als Erlebnisbericht philosophisch voll zur Geltung, argumentiert Platthaus.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2019

Keinen "großen" Roman, aber doch ein recht gelungenes Buch über das Sterben annonciert Rezensent Burkhard Müller mit diesem Werk von Martin Simons. Simons erzählt ihm hier die Geschichte seines Alter Egos, ebenfalls Schriftsteller und auf den Namen Martin hörend, der eines Tages beim Meditieren eine Hirnblutung erleidet und sich in Folge über Krankenhaus-Routine, Gestank der Mitpatienten und sein Schicksal beschwert. Darüber hinaus sinniert der Erzähler über seine Mittelmäßigkeit als Schriftsteller, klärt der Kritiker auf, der das als klugen Schachzug wertet. Simons Held mag nicht gerade sympathisch sein, aber wie unpathetisch und "ehrlich" er über die Nähe zum Tod schreibt, ringt Müller einige Anerkennung ab.
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