Mathias Nolte

Roula Rouge

Roman
Cover: Roula Rouge
Deuticke Verlag, Wien 2007
ISBN 9783552060531
Gebunden, 366 Seiten, 21,50 EUR

Klappentext

Jonathan Schotter hat seine Frau Susanne an einen argentinischen "Dichter und Polospieler" und seinen Job in einer Zürcher Werbeagentur, in der er früher ein großer Star war, an einen wesentlich jüngeren Kollegen verloren. Er landet in Berlin und streift als distanzierter Beobachter durch die Stadt; vom Leben erwartet er nicht mehr allzu viel. Da trifft er in der S-Bahn eine junge Frau, die ihn fasziniert. Als sie ihren Laptop im Zug vergisst, nimmt Jonathan diesen mit nach Hause. Um die Unbekannte kennenzulernen, recherchiert er wie ein Besessener, knackt Codes, liest die E-Mails der geheimnisvollen Frau, die sich "Roula Rouge" nennt. Und dann schafft er es, ein scheinbar zufälliges Treffen zu arrangieren...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.06.2007

Wohlwollend betrachtet Jürgen Berger diesen Roman Mathias Noltes über die Amor fou zwischen einem reichen Werber in der Midlife-Crisis und einer jungen Frau mit Punk-Attitüde, die als Friseurin ihr Geld verdient. Zwar liest er das Buch anfangs mit einem zwiespältigen Gefühl. So scheint ihm die Darstellung des Markenfetischismus des Werbers durchaus überzogen. Auch vor "Midlife-Kitsch" ist der Roman seines Erachtens nicht immer gefeit. Aber andererseits hält er dem Autor zu Gute, zunehmend raffiniert und spannend zu erzählen. Gerade bei der Schilderung der Geschichte der jungen Frau, die zu DDR-Zeiten vom Vater in Stich gelassen wurde, erweist sich Nolte für Berger als "starker Erzähler". Vor allem erreiche der Autor am Ende, "dass man sich tatsächlich darüber freut, dass die Liebe wieder einmal stärker ist als alles Böse der Welt."
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