Michael Ballhaus

Das fliegende Auge

Im Gespräch mit Tom Tykwer
Cover: Das fliegende Auge
Berlin Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783827004604
Gebunden, 262 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Bearbeitet von Thomas Binotto. Mit zahlreichen Fotos. Mit Tom Tykwer und Michael Ballhaus sind sich zwei geistesverwandte Künstler verschiedener Generationen begegnet und nahe gekommen. Über fünfzig Stunden lang haben sie über die Karriere von Michael Ballhaus und seine Filme diskutiert. Herausgekommen ist ein detailreiches Gespräch, das gleichzeitig den großen Bogen schlägt von 1954 und dem prägenden Besuch der Dreharbeiten zu Max Ophüls' Meisterwerk "Lola Montez" bis hin zu dem demnächst anlaufenden Film "Gangs of New York", Martin Scorseses jüngstem Geniestreich. Die vorliegenden Memoiren porträtieren nicht nur eine unvergleichliche Karriere, sie gewähren auch überraschende und erhellende Einblicke in das vielschichtige Schaffen eines Filmemachers.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Tom Tykwer ist klug. Ich bin dumm genug, das erst bei der Lektüre seiner Gespräche mit Michael Ballhaus gemerkt zu haben. Wenn der Kameramann Ballhaus zum Beispiel über seine Arbeit mit Meryl Streep in "Postcards from the Edge" sagt: "Sie hatte damals so viel Macht, dass sie entscheiden konnte, welche Takes man genommen hat und welche nicht. Wenn sie nicht gut aussah, dann war natürlich ich der Buhmann. Sie hat sich praktisch selbst inszeniert." Dann nickt Tom Tykwer nicht und gibt ein paar seiner Erfahrungen mit dominierenden Frauen weiter, sondern er meint: "Das ist insofern interessant, als sie genau diese Rolle auch im Film selbst spielt. Vielleicht hat Meryl Streep Sie dazu benutzt, konstanter in ihrer Rolle zu bleiben." Da spricht der Regisseur, einer, der weiß, wieviel Arbeit es Schauspieler kostet, für die paar Sekunden eines Takes, einer Einstellung, genau jenen Ausdruck zu bringen, der in jenem Augenblick nötig ist für den Film, der ja erst am Schneidetisch einer wird. Die Gespräche zwischen Michael Ballhaus und Tom Tykwer stecken voller solcher kleinen Beobachtungen...
Lesen Sie mehr in Arno Widmanns 'Vom Nachttisch geräumt'