Mohsin Hamid

So wirst du stinkreich im boomenden Asien

Roman
Cover: So wirst du stinkreich im boomenden Asien
DuMont Verlag, Köln 2013
ISBN 9783832197155
Gebunden, 224 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Schönfeld. "So wirst du stinkreich im boomenden Asien" erzählt die erstaunliche und dramatische Geschichte eines Mannes, der sich von einem verdreckten und kränklichen Jungen aus der verarmten Provinz zu einem korrupten Großunternehmer wandelt, und beruft sich dabei auf die Art von Selbsthilfebüchern, wie sie zu Tausenden im heutigen Asien von jungen, hoffnungsvollen Männern gelesen werden. Der namenlose Held kommt in einer riesigen Millionenstadt zu erstem Geld und baut sich alsbald ein eigenes Imperium auf - mit dem wichtigsten und knappsten Gut, das man sich denken kann: mit Wasser. Doch sein Herz hat er für immer verloren an das hübsche Mädchen, dessen Stern parallel zu seinem aufgeht. Immer wieder kreuzen sich ihre Lebenswege in dieser Liebe zueinander, entzündet und erloschen von den Kräften ihrer jeweiligen Schicksale.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.12.2013

Dieser grimmige Roman im Mantel eines Erfolgsratgebers hat es Claudia Kramatschek angetan. Wie der Autor die skupellose Erfolgsgier, die Bestechung, die Bauwut und die wachsende Migration in seiner asiatischen Heimat satirisch verpackt, findet sie groß. Was Kramatschek zunächst als klassische Tellerwäscher-Millionär-Geschichte erscheint, entpuppt sich im Lauf der Lektüre als bitterböse Abrechnung, die der Autor laut Rezensentin nicht mit Empathie, sondern mit einem schnoddrig-kühlen Ton ausstattet. Dass der Text mit seiner komplexen Thematik auch noch eine eingängige, rasant rübergebrachte Story hat, macht das Buch für Kramateschek empfehlenswert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.11.2013

Moshin Hamids neues Buch "So wirst du stinkreich im boomenden Asien" ist einer der besten Romane, den Rezensent Alex Rühle seit langem gelesen hat. Und das stellt der Kritiker mit einigem Erstaunen fest, denn dieses Buch nimmt sich nicht nur die Frei- beziehungsweise Frechheit heraus, den Leser konstant zu duzen, ohne den Namen des Erzählers je zu nennen, sondern erscheint auch noch als Ratgeber und Elendsgeschichte in einer Form, so Rühle. Die Kunst des pakistanischen Autors bestehe aber eben darin, die Erwartungen des Lesers, vor allem aber die boomende Ratgeber-Literatur und die darin enthaltenen Versprechen für ein besseres Leben konsequent zu destruieren, informiert der Rezensent, der sich mit den persiflierten Ratgeberüberschriften der Kapitel - etwa: "Scheue nicht vor Gewalt zurück" - und der Geschichte um einen spindeldürren, chronisch kranken Jungen aus einem Armutsviertel, der sich mit verschiedenen Betrügereien nach oben und genauso schnell wieder nach unten arbeitet, bestens amüsiert. Vor allem lobt Rühle Hamids Vermögen distanziert, aber nie zynisch zu erzählen und den Leser von der ersten Seite an zu bannen. Ein wunderbares Buch, urteilt der Kritiker.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.09.2013

Völlig zurecht gilt der pakistanische Autor Mohsin Hamid als einer der begabtesten Schriftsteller seiner Generation, konstatiert Rezensent Hubert Spiegel nach der Lektüre des Romans "So wirst du stinkreich im boomenden Asien". Denn das Buch, das sich nicht nur im Titel als Selbsthilfebuch ausweist, sondern sich bald auch als Satire auf Ratgeberliteratur entpuppt, dabei eine "zynisch-melancholische" Betrachtung über Grenzen, Möglichkeiten und Kosten der Selbstmanipulation und nicht zuletzt eine tragikomische Liebesgeschichte offenbart, hat den Kritiker schnell in seinen Bann gezogen: Spiegel erlebt hier nicht nur die unterentwickelten Lebensbedingungen, die Armut, den Mangel an Hygiene und die Bedrohung durch Gewalt, an denen weite Teile der asiatischen Bevölkerung leiden, sondern liest auch die Geschichte eines Jungen, der mittels Korruption zum Millionär im wirtschaftlich boomenden Asien wird. Abgesehen von dem etwas zu "märchenhaften" Schluss kann der Rezensent dieses raffiniert geschriebene, humorvolle und zugleich die globalisierte Welt anklagende Buch nur empfehlen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.08.2013

Mohsin Hamid hat seinen Roman "So wirst du stinkreich im boomenden Asien" im Stil eines modernen Selbsthilfebuchs geschrieben, geht allerdings mit dem Genre um, "wie ein Avantgardekoch mit einem Allerweltsrezept", und das Ergebnis gefällt dem Rezensenten Merten Worthmann augenscheinlich gut. Du, lieber Leser, wirst direkt angesprochen, und du kannst alles erreichen, wenn du die Spielregeln lernst und für dich nutzt, so lautet das Credo, das Hamid scheinbar vertritt, erklärt der Rezensent. Doch der Alles-ist-möglich-Attitüde wird ein "Panorama aus Kot, Krankheit, Korruption und Kaltblütigkeit" gegenübergestellt, das den fingierten Leser, einen "asiatischen Unterschichts-Jedermann", umgibt. Und an dem Drumherum ändert sich trotz Ausnahmeerfolg und neu erworbener Villa herzlich wenig, berichtet Worthmann. Dazu kommt, dass der echte Reichtum erst mit fünfzig oder sechzig erreicht ist, und dann winkt der Tod auch schon aus der Nähe und lässt jede Selbsthilfe obsolet erscheinen, viel möglich ist dann nicht mehr, geschweige denn alles, erklärt der Rezensent.
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