Nick Hornby

Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst

Eine Ehe in zehn Sitzungen
Cover: Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2020
ISBN 9783462054101
Gebunden, 160 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen Ingo Hertzke. Wie im richtigen Leben - Hornby über eine Paartherapie.Tom und Louise machen eine Paartherapie, denn nach vielen Ehejahren ist die Beziehung mehr oder weniger in eine Sackgasse geraten. Was die beiden umtreibt und wo der Hase im Pfeffer liegt, erfährt der Leser nach und nach von ihnen direkt - beim Warten auf die nächste Therapiesitzung im Pub gegenüber. Tom und Louise treffen sich. Regelmäßig. Doch es ist keine Verabredung im herkömmlichen Sinne, der Pub dient ihnen nur als Treffpunkt vor ihren Sitzungen bei einer Paartherapeutin. Die beiden sind seit vielen Jahren verheiratet, nach einem nicht so erfreulichen Ereignis könnte man sagen, seit zu vielen Jahren. Im Pub besprechen sie, was alles unter den Teppich gekehrt wurde und durch die Therapie hervorgekramt wird. Und das sind Sachen, die alle Verheirateten so oder so ähnlich kennen, aber bestimmt nie so lustig präsentiert bekamen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.2020

Wolfgang Schneider empfiehlt Nick Hornbys neues, "geistreiches" Buch altgedienten Eheleuten zur Lektüre. Zu lernen wäre dabei zum Beispiel, dass Gegensätze nicht hinderlich sein müssen für eine dauerhafte Partnerschaft. Oder, dass es hilft, von den eigenen Problemen einmal abzusehen und die der anderen zu betrachten. Seine zwei Partner in der Krise betrachtet der Autor selbst laut Schneider ohne ätzenden Humor, eher versöhnlich. Hornbys Kunst der Sitcom-tauglichen Dialoge kommt im Buch gut zur Geltung, verspricht der Rezensent, der nur manchmal die ein oder andere zusätzliche "Regieanweisung" vermisst, um besser den Überblick zu behalten.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 20.04.2020

Jörg Magenau rät, keine großen Erkenntnisse zu erwarten von Nick Hornbys Buch, das eigentlich fürs TV geschrieben wurde. Die Dialoge aus einer Ehehölle sind witzig, dabei von Lebenstraurigkeit durchsetzt, unterhaltsam, sarkastisch, meint Magenau. Vor allem aber sind sie meisterhaft darin, so erklärt der Rezensent, die Abgründe einer typischen provisorischen "Hornby-Ehe" bis in die Sprache und die Nebensächlichkeiten hinein auszuleuchten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.03.2020

Nick Horny hat diesen Text für das Fernsehen geschrieben, und das merkt man ihm auf jeder Seite an, gibt Rezensent Burkhard Müller zu. Aber er vergnügt sich dennoch ganz leidlich mit dieser Komödie in englischer Manier: voller Pointen, aber ohne Gefühl. Ein Paar versucht nach fünfzehn Jahren und einigen Seitensprünge, seine Ehe zu retten. Ein bisschen wie beim Brexit, erkennt Müller, man redet so lange über die Trennung, bis man vergessen hat, dass man gehen wollte. Hübsch "wry" findet Müller diese Art Humor.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 06.03.2020

Rezensentin Andrea Gerk freut sich über Nick Hornbys flotte Beziehungskomödie. Sie erzählt von einem Paar in der Ehekrise: Louise hat ihren Mann Tom rausgeworfen, und nun sehen sich die beiden nur noch bei der wöchentlichen Paartherapie und den vorgeschalteten Pub-Treffen, deren Dialoge den Roman bilden. Gerk lobt den Temporeichtum und den Witz der Streitgespräche, in denen sich jeder, der schon eine Beziehung hatte, wiedererkennen dürfte - auch wenn große Beziehungsfragen im echten Leben wohl weniger lustig und locker besprochen würden, lässt die Rezensentin durchblicken. Sie fragt sich außerdem, ob derart "hinreißende" und "schlagfertige" Gespräche nicht eher von einer gesunden als einer kaputten Beziehung zeugen. Insgesamt trotzdem ein "witzig-leichtes" Dialogstück im Stil einer Screwball-Comedy, so die Rezensentin, die sich das Buch schon bestens als starbesetzte Verfilmung vorstellen kann.