Niklas Bender

Verpasste und erfasste Möglichkeiten

Lesen als Lebenskunst
Cover: Verpasste und erfasste Möglichkeiten
Schwabe Verlag, Basel 2018
ISBN 9783796537806
Gebunden, 144 Seiten, 17,50 EUR

Klappentext

Der Literaturwissenschaftler und -kritiker Niklas Bender untersucht an ausgewählten Beispielen der modernen und der Gegenwartsliteratur, wie das Lesen von Literatur heute dazu beitragen kann, das Leben sinnvoll zu gestalten. Im ersten Teil seines Essays nimmt der Autor eine Diagnose der digitalen Gegenwart vor, die uns mit einem Überangebot an möglichen Existenzweisen überhäuft. An den Beispielen Flaubert, Pirandello und Houellebecq zeigt er auf, wie Romane einen guten Umgang mit dieser Überflutung lehren können - gerade durch Erzählwelten, in denen Lebenswege auch einmal verpasst und Potenziale nicht immer genutzt werden. Im zweiten Teil wird anhand von drei Dichtern der Moderne und der Gegenwart (Baudelaire, Montale und Nico Bleutge) veranschaulicht, auf welche Weise Lyrik uns das Ergreifen von intensiven Momenten vor Augen zu führen vermag. Im dritten Teil des Buches wird ein weiterer aktueller Aspekt hervorgehoben: das (etwa in den sozialen Medien) allgegenwärtige Storytelling, das mit mehr oder weniger lobenswerten Absichten unsere Existenz in erzählerische Bahnen zu lenken versucht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.2018

Rezensent Werner von Koppenfels erkennt die Tücken in Niklas Benders Versuch, für das Lesen zu werben. Dass der Autor die Kluft zwischen Literaturwissenschaft und einfachem Leser zu überwinden sucht, betrachtet Koppenfels mit Sympathie, aber auch mit Skepsis angesichts des mitunter von der Kanzel herab predigenden Autors. Zwar findet Koppenfels die "akademischen Wurzeln" des Ganzen in den Anmerkungsteil verbannt, doch wenn Bender mit Hilfe von Flauberts Romanen oder Baudelaires Lyrik das Wunder der Erzählbarkeit des eigenen Lebens preist, hört er doch oft allzu sehr den Philologen heraus. Der komparatistische Ansatz ist laut Rezensent auch nicht eben leicht für den Laien.
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