Oskar Weggel

Geschichte Taiwans

Vom 17. Jahrhundert bis heute
Cover: Geschichte Taiwans
Edition global, München 2007
ISBN 9783922667087
Paperback, 338 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Taiwan ist im Westen vor allem durch seine wirtschaftlichen Erfolge bekannt. Als einer der "Vier kleinen Tiger" begann die 160 Kilometer vor dem chinesischen Festland gelegene Insel nach dem Zweiten Weltkrieg in der Nachfolge Japans eine geradezu klassische Phase der Industrialisierung, die vom "Formosa-Spargel" in Dosen über Plastikwaren und einfache Gerätschaften bis zu vollständigen Laptops und Flachbildschirmen reichte. Inzwischen ist Taiwan schon wieder einen Schritt weiter: Es schafft eigene, weltweit bekannte Marken, verlegt sich auf Handel und Dienstleistungen und lässt die Produkte zu preiswerteren Bedingungen in der Volksrepublik China fertigen.
Verstehen lässt sich dieser erstaunliche Aufschwung nur vor dem Hintergrund der Geschichte Taiwans, die durch einschneidende Ereignisse gekennzeichnet ist: die frühe Besiedlung, eine koloniale Eroberung durch die Niederländer und andere Mächte, das brutale, aber auch wirtschaftlich erfolgreiche Kolonialregime der Japaner, die Flucht der Guomindang-Anhänger auf die Insel, nachdem sie den Bürgerkrieg in China gegen die Kommunisten verloren hatten. Aus einem autoritären Regime entwickelte sich in mehreren Schritten eine weitgehend demokratische Gesellschaft mit freien Wahlen - einmalig für den gesamten chinesischen Kulturraum.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.06.2007

Oskar Weggels Buch bezeichnet Urs Schoettli rundheraus als Standardwerk zur Geschichte Taiwans. Kein leichter Wurf, wie Schoettli versichert, steht für ihn die Größe des Inselstaates doch in keinem Verhältnis zur Komplexität seiner politischen Struktur und Entwicklung. Weggels Schilderung der Demokratisierung Taiwans findet Schoettli zudem sachlich genug, um als Leitfaden für die "politische Modernisierung auf dem Festland" zu dienen. Wenngleich ihn die Lektüre gelehrt hat, dass im Fall Taiwans neben den politischen auch ethnische Sachverhalte eine Rolle spielten, hält der Rezensent den Band für eine gelungene Darstellung von Konfliktpotenzialen, die auch "für die weitere Welt von Bedeutung" sind.
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