Oywind Torseter

Der siebente Bruder

oder Das Herz im Marmeladenglas (Ab 10 Jahre)
Cover: Der siebente Bruder
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2017
ISBN 9783836959001
Gebunden, 120 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Maike Dörries. Jungs und Mädels, Damen und Herren: Dies ist eine epische Geschichte von großem Wagemut in fernen und schwierigen Zeiten. Eine Geschichte von unmöglichen Entscheidungen, die größte Furchtlosigkeit erfordern. Die Geschichte eines jungen Mannes, der sein Leben riskiert, um seine Brüder zu befreien und sein Glück zu finden. Und ein bisschen ist es auch eine Geschichte vom Reiten, im Schlafsack schlafen, Auszüge machen und so was. Es spielen mit: Jede Menge Rindsviecher (das heißt: ein König und seine 7 Söhne), außerdem 7 Prinzessinnen, der Troll, das Pferd, ein Elefant, ein Wolf, ein Krake und einige Geister.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.07.2017

Für den Rezensenten Christoph Sieger ist Oyvind Torseters Comic-Adaption des norwegischen Volksmärchens "Der Riese" ein "ästhetisches Feuerwerk". Der Illustrator reichert die Geschichte um den Prinzen Hans, der seine vermissten Brüder sucht und allerlei Abenteuer erlebt, nicht nur mit wunderbar skurrilen Nebenfiguren an, sondern macht auch aus den schemenhaften Märchenfiguren "echte" Charaktere, schwärmt der Kritiker. Insbesondere aber bewundert Rieger neben Torseters "Lust am Morbiden" die skizzenhaft reduzierte Panels, die voller Details, Assoziationen und kreativer Spielereien stecken. Nicht zuletzt lobt der Rezensent Übersetzerin Maike Dörries, die den "schnoddrigen Sound" dieses rasanten und "raffinierten" Meisterwerks gekonnt ins Deutsche übertragen hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.06.2017

Christine Knödler liest Øyvind Torseters grafisch vielschichtige, von Maike Dörries lakonisch übersetzte Heldengeschichte mit Freude. Auch wenn das Motiv des naiven Retters nicht neu ist, Torseter schafft doch eine kühne, fantasievolle Variante, versichert die Rezensentin. Darin entdeckt sie mehr Satire als echten Schrecken. Torseters Interesse gilt weniger dem Bösen, meint sie, und mehr der Szenerie sowie dem Wechsel vom Unheimlichen zum Komischen. Die Farbigkeit der Zeichnungen im Band erinnert Knödler desöfteren an Hokusai.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2017

Für seine Graphic Novel Der siebente Bruder oder Das Herz im Marmeladenglas hat sich der norwegische Zeichner und Illustrator ein norwegisches Märchen vorgenommen, um es parodistisch zu bearbeiten, das Märchen vom siebenten Bruder, der seine Geschwister, die vor der Höhle eines griesgrämigen Trolls versteinert wurden, befreien möchte und sich auf die Reise begibt, um den Troll und das Versteck seines Herzens zu finden, um dieses zu zerstören, weiß Rezensent Tobias Sedlmaier. Die Suche nach dem versteckten Herzen des bösen Trolls wird hier zum satirisch-surrealen Trip, das Gesicht des rettenden Helden besteht fast ausschließlich aus Nase, sein Gaul neigt zu Nervosität und Sarkasmus und der Prinz muss immer wieder an seine grundlegenden Bedürfnisse erinnert werden, erfahren wir. Die fantasievollen, düsteren Illustrationen bilden einen angenehmen Kontrast zum parodistischen Inhalt, so der amüsierte Rezensent.
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