Paul Celan

Todesfuge

Gedichte und Prosa 1952-1967. 2 CDs
Cover: Todesfuge
DHV - Der Hörverlag, München 2020
ISBN 9783844539196
CD, 18,00 EUR

Klappentext

2 CDs mit 119 Minuten Laufzeit. Lesung/O-Ton mit Paul Celan. Mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen. Enthält: "Todesfuge", "Ich zähle die Mandeln", "Sprachgitter", "Corona", "Gespräch im Gebirg" u. v. a.  Mit einem ausführlichen Begleittext mit Hintergründen zu Celans Leben, Werk und den Lesungen von Hans-Ulrich Wagner.  Paul Celan war berühmt für seine ganz besondere Art, seine Gedichte vorzutragen. Zwischen seiner skandalumwitterten Lesung 1952 vor der Gruppe 47 bis zu seinem Tod als gefeierter Lyriker liegen fast zwei Jahrzehnte, in denen Celan seine Gedichte in zahlreichen Rundfunk- und öffentlichen Lesungen vortrug und seinen Stil nach und nach veränderte. In dieser neuen Zusammenstellung sind diese Originalaufnahmen erstmals gesammelt zu hören.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.12.2020

Rezensentin Irene Bazinger ist hin und weg beim Hören von Celan live. Die Rezitation der Todesfuge geht ihr in Mark und Bein. Wie der Autor seine Texte zwischen 1952 und 1967 liest, Tempi und Ton verändert, aber stets musikalisch und rhythmisch "kunstvoll", reißt sie förmlich mit, lässt sie zusehen, wie der Autor seine Gedichte lesend noch einmal entstehen lässt. Bisher unveröffentlichte Aufnahmen sind darunter, erklärt Bazinger, die es ermöglichen, den künstlerischen Werdegang des Dichters nachzuvollziehen. Ein informatives Begleitheft vervollständigt das "magische" Hörerlebnis für die Rezensentin.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2020

Rezensent Jens Bisky freut sich, dass zum 100. Geburtstag Paul Celans eine vom Dichter selbst gelesene Radioaufnahme von 13 seiner Gedichte erschienen ist. Wurde Celans eigentümliche Vortragsweise auf der berühmten Tagung der Gruppe 47 von 1952 noch kritisch beäugt, erinnert der Kritiker, so überzeugte er in den Funkhäusern umso mehr, weil er das Medium zu nutzen gewusst habe. In dieser Ausgabe könne man nun zu verschiedenen Zeitpunkten aufgenommene Lesungen einzelner Gedichte miteinander vergleichen und beobachten, wie sich die Vortragsweise des Dichters über die Zeit hinweg verändert habe, lobt Bisky. Auch der Begleittext des Medienforschers Hans-Ulrich Wagner sei "klug informiert". 
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.10.2020

Die "Sogwirkung von Celans Rezitationskunst" beschwörend, wirbt ein hoch beeindruckter Rezensent Alexander Cammann für diese "einzigartige" Edition von O-Ton-Lesungen Paul Celans Immerhin 90 Rezitationen habe der Medienhistoriker Hans-Ulrich Wagner sammeln können. Celan selbst lesen zu hören, findet Cammann schon aufregend genug. Aber ihm fällt daneben auch auf, wie sich Celans Vortragsstil im Laufe der Zeit geändert, oder eher: modernisiert hat, was ihm ein wenig die harsche Reaktion der Gruppe 47 auf die "Todesfuge" erklärt, die den frühen hohen Ton Celans ablehnte.
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