Pete Dexter

Deadwood

Roman
Cover: Deadwood
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2011
ISBN 9783935890823
Gebunden, 448 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Jürgen Berger und Kathrin Bielfeldt. Dakota-Territorium, 1876. Der legendäre Revolverheld Wild Bill Hickok und sein Freund Charlie Utter erreichen mit einem Treck, der aus Cheyenne kommt, die Goldgräberstadt Deadwood. Obgleich von Alter und Krankheit gezeichnet, ist Wild Bill immer noch in der Lage, jeden Mann in einem fairen Duell zur Strecke zu bringen. Er aber möchte nichts weiter, als seine Tage in Ruhe im Saloon verbringen. Nur ist Deadwood kein Ort, an dem man Ruhe findet. Hier herrscht das Gesetz des Stärkeren. Und so trachtet bald schon mehr als ein Mann nach Wild Bills Leben. Denn er ist einer der wenigen, die in dieser Stadt noch Recht von Unrecht unterscheiden können ...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.11.2011

Pete Dexters im Original bereits 1986 erschienenen Spätwestern "Deadwood" findet Frank Schäfer einfach "grandios". Denn diese wunderbar komische, parodistische Überzeichnung des Genre-Stereotyps hat den Rezensenten bestens amüsiert. Mit Freude folgt er Dexters syphilitischen Revolverhelden Wild Bill Hickok und seinem Partner Colorado Charley Utter auf ihrer "Mission" in das archaische und verwahrloste "Deadwood", in dem Rassismus, Chauvinismus und Mord an der Tagesordnung sind. Dabei begegnet dem Kritiker ein vielfältiges Figurenensemble, das die "gesellschaftliche Verwahrlosung" aus verschiedenen Perspektiven sichtbar macht und damit, so Schäfer, das Genre Western um eine soziale Komponente erweitert. In Kombination mit Dexters "hartgekocht-lakonischem Dialogwitz" sorgt dies für restlose Begeisterung beim Rezensenten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.09.2011

Statt glorreicher Revolverhelden zeigt Pete Dexter in seinem Roman einen wirklich wilden Westen - dreckig, rassistisch und mitleidlos. Ein "großartiger, lebenspraller (Wildwest-)Roman" ist ihm damit gelungen, findet Sylvia Staude. Besonders gefallen hat ihr Dexters schneidender Humor mit einem Hang zum Absurden. "Wild Bill", Westernheld und "Menschenkiller" wird beim Kartenspiel plötzlich erschossen und nach seinem Tod kommen allerlei Saufkumpanen und Ex-Geliebte zu Wort, die ganz unterschiedliche Geschichten über den gefürchteten Revolverhelden erzählen. Die Ausgewogenheit und die leicht lakonische Distanz, mit der Dexter seine Hauptfigur beschreibt, hat Staude Spaß gemacht. "Deadwood" ist für sie das skurrile Gegenbild eines klassischen Westerns.