Klappentext
1 CD mit 48 Minuten Laufzeit. Peter Handke liest Peter Handke und zeigt uns dabei die Abgründe an den Rändern des Vertrauten. Abgründe, die sich auftun, wenn alles bisher Vertraute sich als Trugbild erweist, wenn Sprache nicht mehr das tut, was wir von ihr erwarten - zur Klärung, Erhellung und zum Verständnis beitragen. Wenn sie stattdessen korrumpiert, intrigiert, manipuliert. Wenn sie zur unergründlichen Außenwelt wird, der die Innenwelt, das Ich, ausgeliefert ist. Wenn wir erkennen müssen, dass Sprache nicht Instrument der Freiheit, sondern der Deformation und Starre ist. Handkes Texte suchen zu beweisen, dass nicht wir uns der Sprache bedienen, sondern sie sich unserer.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.01.2005
Geradezu mit Ehrfurcht hat Christiane Zintzen dem jungen Peter Handke gelauscht, der hier selbst seine Exerzitien aus der "Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt" in "hochgepresster Tonlage" vorträgt. Besonders im Vergleich zu der Aufnahme von "Lucie im Wald mit dem Dinsgda", die der ältere Handke als "sanfter Rhapsode" verträgt, kann sie kaum glauben, wie "aufsässig diese Stimme" einmal war und wie sie einmal "zur provokativen Deklaration von störenden Thesen" drängte. Auch wie pochend Handke deklamiert, wie präzise er seine eigenen Sprachspiele verdirbt, ringt der Rezensentin Respekt ab, so dass sie die CD auch noch 35 Jahre nach ihrer Aufnahme für ein "akutes Röntgenbild der alltäglichen Sprachkorruption" hält. Zintzen scheint diese Sprach- und Ritualkritik des jungen Handke zu vermissen und plädiert für eine Veröffentlichung seiner "Publikumsbeschimpfung", dies aber bitte - so auch die Kritik der Rezensentin an diesem Hörbuch - in einer sorgfältigeren Edition.
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