Philipp Schönthaler

Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn

Roman
Cover: Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2013
ISBN 9783882210743
Gebunden, 276 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

In was für einer Welt leben wir eigentlich? Philipp Schönthaler beschreibt die Herausforderungen und Zumutungen unserer alltäglichen Arbeits- und Lebenswelten. Jeder Tag ist ein Kampf um optimiertes Aussehen, optimierte Arbeitsziele, optimierte Arbeitsplätze, optimierte Berufseinstellungen. Soll man nun daran scheitern oder darüber lachen? Schönthaler entscheidet sich in diesem Roman für den feinen, leise ironischen Blick, sanften und liebevollen Spott, geleitet von Neugier und Faszination, von Zuneigung und Verständnis. Offen bleibt nach der Lektüre, ob wir auf die Menschen in den Verhältnissen um uns oder ob wir bloß in einen Spiegel geschaut haben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.02.2014

Dass der Autor nicht als Insider berichtet, sondern als literarischer Ermittler, macht das Buch von Philipp Schönthaler für Alexander Košenina nicht weniger interessant. Die Welt der psychosomatisch kaputten Schleimer, Schwätzer und Scharlatane der Großkonzernwelt vermag ihm der Autor nicht nur als Satire, sondern mit all ihren Abgründen vorzustellen. Wenn er dabei auf traditionelle Erzählpositionen verzichtet und die verschiedenen Geschichten seines Personals kühl protokolliert und zum handlungsarmen Soziogramm verwebt, scheint es Košenina dennoch kalt den Rücken runterzulaufen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.01.2014

Eigentlich erzählt Philipp Schönthaler in seinem Buch "Das Schiff, das singed zieht auf seiner Bahn" keine Geschichte, sondern kleine Episoden unterschiedlicher Figuren, die nur durch ihre Arbeit in der "Puderdose", einem Kosmetikunternehmen, und durch ihre Teilhabe an dem Theater der modernen Arbeitswelt einer bestimmten Prägung miteinander verbunden sind, berichtet Thomas E. Schmidt. Die Figuren besetzen Klischees dieser Arbeitswelt: der junge Allesrichtigmacher, die glatte Trainerin für Selbstdarstellung, die erfolgreiche Managerin mit Riesenego, zählt der Rezensent auf. Das alles spräche für ein ziemlich mäßiges Buch, meint Schmidt - wäre da nicht Schönthalers Stil, der sich dem Sprech dieser Welt anbiedert, ihn aber gleichzeitig freilegt und bloßstellt, erklärt der Rezensent. Dieser Kniff macht die Lektüre lohnend, findet Schmidt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2013

Mit Philipp Schönthalers neuem Buch "Das Schiff das singend zieht auf seiner Bahn" hat Rezensent Christoph Schröder ein durchaus gelungenes Romandebüt gelesen, das er in einer Linie mit Rainer Merkel, Kathrin Röggla oder Thomas von Steinaecker sieht. Denn auch Schönthaler geht es um die Erkundung der durchlässigen Grenze zwischen Arbeit und Privatleben, informiert der Kritiker. Er folgt hier dem 36 Jahre alten Managing Director einer Kosmetiklinie, Erik Jungholz, der mit der Entwicklung eines neuen Herrendurftes die Firma vor dem drohenden Konkurs retten soll. Fasziniert beobachtet Schröder, wie Schönthaler ganz mitleidslos vom Schicksal seiner Figuren berichtet. Humorvoll, vor allem aber entlarvend und mit treffendem Gefühl für ökonomisch-hohles "Business-Neusprech" stelle der Autor die Mechanismen zwischen Selbstoptimierung und Selbstzerstörung dar, lobt der Kritiker.
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