Qiufan Chen

Die Siliziuminsel

Roman. (Ab 14 Jahre)
Cover: Die Siliziuminsel
Heyne Verlag, München 2019
ISBN 9783453319226
Kartoniert, 480 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Aus dem Chinesischen von Marc Hermann. Auf der Siliziuminsel im Südwesten Chinas wird der Elektronikschrott der ganzen Welt recycelt. Inmitten von giftigen Dämpfen und verseuchter Hardware suchen die Müllmenschen nach Verwertbarem. Als eines Tages eine amerikanische Firma die Siliziuminsel modernisieren will, wird das labile Gleichgewicht zwischen den chinesischen Behörden, mächtigen Mafiaclans und internationaler Machtpolitik gestört. Arme und Reiche, Chinesen und Ausländer finden sich in einem Krieg um die letzte Ressource der nahen Zukunft wieder - den Menschen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.12.2019

Rezensent Jens Balzer merkt, wie beim ihm die Zukunftshoffnungen wachsen, je schonungsloser Qiufan Chen in seinem Roman die Apokalypse der Ausbeutung und Umweltzerstörung auf einer gigantischen Elektronikschrotthalde schildert. Das liegt für Balzer auch an der Nähe des Sci-Fi-Szenarios zur Realität, die Chen überspitzt darstelle. Wie präzise der Autor schließlich in die Abhängigkeits- und Machtverhältnisse zwischen seinen Figuren, den verzweifelten Bewohnern der Halde, eintaucht, scheint Balzer auch dazu angetan, den Leser zu berühren.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.09.2019

Dietmar Dath empfiehlt Qiufan Chens Roman als Verständigungshilfe zwischen China und dem Westen. Das angespannte Verhältnis der beiden beschreibt der Autor in seinem Buch laut Dath mit viel Sinn für den Wunsch der Menschen nach Glück und Schönheit. Die Erwartungen eines an Crichton, Gibson und Co. geschulten Publikums nach dem aus der Konfrontation von Wirtschaft, Politik, Umweltaktivismus und Kriminalität gespeisten Thrills erfüllt der Autor aber auch, versichert Dath. Sätze, die komplette Gesellschaftsanalysen ersetzen, beherrscht Chen ebenso wie die konzise und emotional dicht geführte Rede darüber, wie gegen die bedrohlichen Kräfte der Mächtigen anzugehen wäre, meint der Rezensent.
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